Sibylle Berg ist die Gewinnerin des Schweizer Buchpreises. Sie wurde mit ihrem Roman „GRM. Brainfuck” (Kiepenheuer & Witsch) ausgezeichnet.
„Sibylle Berg ist das Kunststück gelungen, einen Roman zu schreiben, der formal Avantgarde ist und inhaltlich die Lesenden im Innersten packt. Mit sarkastischem Ingrimm begleitet sie vier Londoner Jugendliche aus kaputten Familien durch die Horrorszenarien einer deregulierten Gesellschaft und weiter in die Zukunft, in die Diktatur der künstlichen Intelligenz”, heißt es in der Jurybegründung. Und weiter: „Dem entfesselten Kapitalismus setzt die Autorin ihre entfesselte Fantasie entgegen. Eine kompromisslose Gesellschaftskritik in hochexplosiver Sprache, mit Spreng-Sätzen und bösem Witz.”
„GRM. Brainfuck” wurde direkt nach seinem Erscheinen auch zum Verkaufserfolg: Im Frühjahr war der Roman kurzzeitig vergriffen, Kiepenheuer & Witsch musste kurzfristig nachdrucken. Beim Schweizer Buchpreis setzte sich Berg mit dem Buch jetzt gegen diese weiteren Shortlist-Kandidaten durch:
- Simone Lappert: „Der Sprung“ (Diogenes Verlag)
- Tabea Steiner: „Balg“ (Edition Bücherlese)
- Alain Claude Sulzer: „Unhaltbare Zustände“ (Galiani Verlag)
- Ivna Žic: „Die Nachkommende“ (Matthes & Seitz Verlag)
Der Schweizer Buchpreis ist mit insgesamt 42.000 Franken dotiert. Sibylle Berg erhält als Preisträgerin 30.000 Franken, die vier anderen Finalisten jeweils 3000 Franken.
Teilnahmeberechtigt waren deutschsprachige literarische und essayistische Werke von in der Schweiz lebenden oder Schweizer Autorinnen und Autoren, die zwischen Oktober 2018 und September 2019 erschienen sind. Initiiert wurde die Auszeichnung 2008 vom Verein LiteraturBasel und dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV).
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