In den aktuellen Herbst-Programmen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 18 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Simone Weinmann.
Mein Roman in drei Sätzen
In einer nahen, härteren Zukunft sind die Menschen auf eine bäuerliche Existenz und ihren Glauben zurückgeworfen. Zwei Jugendliche ertragen die Enge ihres Dorfes nicht mehr und brechen ins Unbekannte auf. Ihr Lehrer geht auf die Suche nach ihnen, durch eine veränderte und unsichere Welt, in Richtung des Tunnels, der in den Süden führt.
Mein Weg zu Kunstmann
Über Meike Herrmann von der Agentur Graf & Graf, die durch das Romanseminar des Literaturhauses München auf mich aufmerksam wurde.
Das Verdienst meiner Lektorin
Wanda Jakob hat mir mit sehr viel Herzblut, Einsatz und Geduld dabei geholfen, meinen Roman flüssiger, logischer, dichter und klarer zu machen. Ich bin beeindruckt von ihrem Wissen, Sprachgefühl und Sinn für Logik und habe viel von ihr gelernt. Nebenbei auch über Wörter, die ich für hochdeutsch hielt, die es aber nicht sind.
Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche
Menschen, die sich beruflich mit Büchern beschäftigen, sind mir sehr sympathisch: vielseitig interessiert, idealistisch und begeisterungsfähig. Es macht Spaß, diese Welt besser kennenzulernen.
Meine Lieblingsbuchhandlung
Das Sphères in Zürich-Wipkingen und das Kapitel 10 in Zürich-Höngg.
Meine Lieblingsautoren
Kazuo Ishiguro, Tim Parks, Ian McEwan, Lionel Shriver, Jhumpa Lahiri, Siri Hustvedt, Ted Chiang, Rachel Cusk, Peter Stamm, Daniel Kehlmann, Thomas Glavinic, Annette Pehnt.
So lese ich
Jahrelang vor allem auf dem Kindle (wegen häufiger langer Zugfahrten und danach Baby), jetzt endlich wieder hauptsächlich gedruckte Bücher, abends zum Herunterkommen, wenn der Computer abgeschaltet ist, mit einem entkoffeinierten Kaffee.
Schreiben ist für mich
Ein Ort großer Freiheit. Ich liebe den Anblick einer leeren Seite und die Ahnung, was auf ihr alles passieren könnte.
Wenn ich nicht gerade schreibe
Spaziere ich gern durch den Wald und die Berge, diskutiere mit meinem zweieinhalbjährigen Sohn über die Unterschiede zwischen Radladern und Schaufeltraktoren und erfinde Physikaufgaben für meine Schülerinnen und Schüler.
Debütantinnen und Debütanten– im buchreport.magazin 07-08/2021
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Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?
Wie Simone Weinmann sich unsere Zukunft ausmalt, ist überraschend, aber erstaunlich folgerichtig – eine dystopische und zugleich archaische Welt, ganz nah an unserer und doch so fremd. Dafür hat sie die passende Sprache gefunden, eine Sprache, die mehr andeutet als zu benennen, die sich ihren Sujets tastend nähert. Ein beeindruckendes Debüt!
Wanda Jakob, Lektorin
Ich habe das Buch von Frau Weinmann zu Ende gelesen. Wie sieht Sie denn das Ende? Sind die drei in Italien angekommen oder ist der Erdkern, den Vanessa gesehen hat das Ende`?
Vielen Dank für eine Antwort.