Die Buchverlage loten bei ihrer Preisfestsetzung bei jedem Buch die preislichen Optionen aus. In Teilbereichen ist die Absicht zu höheren Preisen erkennbar, in der Gesamtstatistik kaum.
- Bei den Preisen für Bücher gibt es seit Jahren im Durchschnitt kaum Ausschläge nach oben oder unten. Der „Preismonitor“ des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeichnet das Bild einer Branche mit offenbar in Stein gemeißelter Preiskonstanz: Auf der Basis von 2005=100 steht der aktuelle Wert für 2011 gerade mal bei 100,8, also nur 0,8% höher.
- Im buchreport-Umsatztrend, der nicht nur Bestseller, sondern alle Bücher berücksichtigt, die der stationäre Buchhandel verkauft, bewegte sich der durchschnittliche Verkaufspreis in den sechs Jahren von 2005 bis 2011 auch nur um bescheidene 3,3%.
- Selbst Korrekturen mit sehr kleinem Hebel wie die Anhebung der Preisendung von 95 auf 99 Cent werden in der Branche mit marketing-psychologischen Argumenten kritisch diskutiert: Selbst bei niedrigpreisigen Taschenbuch-Ausgaben soll ein Discount-Image vermieden werden.
- Auch über die 99-Cent-Frage hinaus unternehmen Verlage immer wieder vorsichtige Anläufe, an der Preisschraube zu drehen. Das reicht aber nur, um die reife, tendenziell schrumpfende Branche knapp über Vorjahresniveau zu halten.
Zu denjenigen, die sich seit Jahren wiederholt für höhere Preise ausgesprochen haben, gehört Joerg Pfuhl, bis zum Jahreswechsel Chef der marktführenden Publikumsverlagsgruppe Random House: „Die größte Herausforderung für die Branche ist die Entwicklung der Ladenpreise, die seit acht Jahren stagniert“, erklärte Pfuhl schon in einem Interview im buchreport.magazin 5/2009 (hier mehr).
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