In der Nikolauswoche (KW 49) hat sich der Positivtrend aus der Vorwoche fortgesetzt, auch durch vorgezogene Weihnachtseinkäufe. Die aktuellen Umsatzzahlen auf Basis des Handelspanels von Media Control:
- +10,4% im Gesamtmarkt (inklusive des Online-Handels)
- +5,5% im Stationärgeschäft.
Die umsatzstärksten und meistverkauften Titel waren „Ein verheißenes Land” (Penguin-HC) von Barack Obama und Sebastian Fitzeks „Der Heimweg” (Droemer-HC).
Freundliche Momentaufnahme mit ungewisser Perspektive
Tatsächlich fehlt nicht viel, um 2020 aus statistischer Vogelperspektive für ein fast normales Buchjahr zu halten:
- Der deutsche Buchhandel ist im zweitumsatzstärksten Monat November kräftig gewachsen.
- Die im Frühjahrs-Lockdown erlittene tiefe Umsatzdelle lässt sich daher stärker ausbügeln als selbst in optimistischen Szenarien erhofft.
- Die Buchkäufer erweisen sich auch als zahlungsbereit, denn ein großer Teil des Aufschwungs speist sich aus höheren Durchschnittspreisen, die nicht wie in der Vergangenheit nur in Cent-Schritten steigen.
Die strukturellen Verwerfungen hinter den guten Durchschnittszahlen sind aber erkennbar:
- Große Flächen, mit Blick auf gute Kundenfrequenz in teuren Lagen platziert, tun sich weiter schwer.
- Das Hauptwachstum vollzieht sich im Online-Handel und kommt dort nur zum Teil den Shops des Buchhandels zugute.
Der Trend wird sich kurzfristig verschärfen, weil die Tage des mit dem Einzelhandel kompatiblen „Lockdown light“ gezählt sind: Im Bundesland Sachsen ist ab Montag Ladenschluss, in weiteren Regionen nach aktuellen Signalen spätestens ab Heiligabend.
Aktuelle November-Umsatzzahlen und Marktanalysen zu den drei deutschsprachigen Buchmärkten lesen Sie im buchreport.express 50/2020, der gedruckt am 10.12. erscheint und bereits jetzt hier als E-Paper verfügbar ist.
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