Ende Oktober gab der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof erneut seine Insolvenz bekannt. Es ist das zweite Schutzschirmverfahren nach dem Insolvenzrecht innerhalb von 3 Jahren. Bereits in ersten Stellungnahmen nach dem Insolvenzantrag wurde davon gesprochen, dass etwa ein Drittel (also ca. 45) der Kaufhäuser schließen muss. Im Zuge der Insolvenz im Jahr 2020 wurden bereits 40 Karstadt- bzw. Kaufhof-Filialen geschlossen.
Jetzt bereitet sich der Warenhausbetreiber mit einem neuen Konzept auf die Zeit nach dem Insolvenzverfahren vor, berichtet das Handelsblatt heute. Nicht nur die Zahl der Filialen solle drastisch sinken, sondern das ganze Unternehmen solle deutlich dezentraler organisiert werden. Einzelnen Häusern solle mehr Entscheidungskompetenz zugesprochen werden, hieße es aus Insider-Kreisen. Das Handelsblatt verweist auch nochmal auf eine Aussage des Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz. Dieser hatte einen Umbau bereits angedeutet: „Das Ziel aller Maßnahmen muss es sein, unter veränderten Bedingungen eine aus sich heraus lebensfähige Struktur zu schaffen.“ Eine genaue Zahl der noch zu rettenden Galeria-Filialen nennt auch das Handelsblatt nicht, angeblich solle aber nur jede dritte Filiale Bestandsgarantie erhalten. Damit würden bei aktuell 131 Galeria-Filialen etwa doppelt so viele Häuser von der Schließung gefährdet sein wie zunächst angenommen.
Von einer Schließung der Warenhäuser wäre auch das Buchhandelsangebot betroffen: In vielen Galeria-Filialen hat der Buchhandelsfilialist Hugendubel Shop-in-Shops eingerichtet, mit einem schlanken Buchangebot zur Selbstbedienung. Zur gemeinsam Zukunft von Hugendubel und Galeria ist aktuell noch nichts bekannt.
Die Zukunft des Warenhauskonzern wird besonders seit Beginn der Corona-Pandemie und der ersten Insolvenz im Jahr 2020 vielfach diskutiert. Dabei gab es auch einige Kaufofferten: Nachdem buero.de-Gründer Markus Schön sein Angebot wieder zurückzog, bewirbt sich aktuell ein Dortmunder Unternehmer. Friedrich-Wilhelm Göbel will mit seiner Modekette „Aachener“ eine „größere Anzahl“ von Galeria-Filialen übernehmen, wie das Branchenportal Textilwirtschaft berichtet. Göbel befinde sich aktuell in Gesprächen mit dem insolventen Unternehmen.
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