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Sogar bei Lidl wird mehr verdient

Die zweite Lohnverhandlungsrunde der Buchhändler in der deutschsprachigen Schweiz ist gescheitert. Wie die Mediengewerkschaft comedia mitteilt, habe man sich mit dem Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) nicht einigen können. Der SBVV sehe angesichts der Wirtschaftskrise keinen Spielraum für höhere Löhne.

Dies ist aus Sicht der Gewerkschaft nicht nachvollziehbar: Der Buchhandel sei im Vergleich mit anderen Branchen wenig betroffen von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise; die Umsätze seien im Vergleich zum sehr guten Vorjahr nur um 2,2% zurückgegangen (Zahlen per August 2009).

Comedia habe beim zweiten Treffen mit dem Arbeitgeberverband eine Erhöhung der Mindestlöhne gefordert – sogar die Angestellten von Lidl verdienten nach einer dreijährigen Lehre 300 Franken mehr als die Buchhändler, die nach der dreijährigen Lehre nur 3800 Franken (ca 2500 Euro) als Mindestgehalt verdienten.

Weiter heißt es: „Mit der Nullrunde verfolgt der Verband eine mut- und vor allem auch eine verantwortungslose Lohnpolitik. Mutlos deshalb, weil Mindestlohnerhöhungen die Lohnsumme kaum tangieren, denn nur wenige Angestellte arbeiten zu diesen Tarifen. Verantwortungslos, weil sich viele junge Leute trotz Idealismus von der Branche abwenden, wenn bei Detailhändlern wie Lidl, Coop (Fr. 4000) und Migros (Fr. 3900) höhere Mindestgehälter bezahlt werden. Mit dieser Nullrunde verpasst der SBVV den Anschluss an die Referenzlöhne im Detailhandel, zum Schaden der Buchhandelsangestellten und zum Schaden der Qualität der gesamten Branche.“

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