Eine Bühne fürs Indie-Buch: Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurde am heutigen Freitag der mit 26.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis 2015 an den Berliner Berenberg Verlag verliehen. Den Förderpreis (5000 Euro) erhielt die Connewitzer Verlagsbuchhandlung in Leipzig.
Die einführende Ansprache zur diesjährigen Verleihung der Auszeichnung übernahm Kulturstaatsministerin Monika Grütters – die sich nicht nur die Unterstützung des inhabergeführten Buchhandels auf die Fahnen schreibt, sondern auch die unabhängiger Verlage: „Wir als Politiker müssen alles dafür tun, literarische Vielfalt zu fördern.“ Der von Grütters initiierte Deutsche Buchhandlungspreis, dessen Bedeutsamkeit sie in Leipzig nochmals unterstrich, wird von der Kurt-Wolff-Stiftung mitgetragen.
Im Sinne der Verbindung beider Indie-Strömungen ruft Stefan Weidle, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, die unabhängigen Sortimenter zum Zusammenhalt mit den ambitionierten Partner-Verlagen der Stiftung auf: „Wir haben den gemeinsamen Feind des Internet-Handels und den gemeinsamen Feind der Buchhandelsketten. Nehmen Sie uns als Ihre Partner ernst.“
Auch der Preisträger, Verleger Heinrich von Berenberg, sieht sich mit dem Indie-Buchhandel in einem Boot – etwa mit Blick aufs drohende Freihandelsabkommen TTIP: „Wenn der feste Ladenpreis in Deutschland fällt, dürfte es für Verlage wie unseren fast unmöglich werden, weiterzumachen. Wenn das Kulturgut Buch dem freien Markt ausgesetzt wäre wie in Amerika oder England, sähe bald auch der Buchhandel aus wie dort: Es gäbe ihn nicht mehr.“
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