Um den Verkauf seiner Reader anzukurbeln, lässt sich jetzt auch Sony auf den E-Book-Preiskampf mit Amazon ein: Der Hardware-Anbieter bietet zahlreiche E-Books ab 20 Pence (rund 25 Euro-Cent) an. Die Autoren reagieren besorgt.
Mit einem großen Banner auf der Startseite des britischen Sony Reader Stores wirbt Sony für die günstigen E-Books. Auch bekannte Titel wie der Thriller „Dead Man’s Grip“ von Peter James oder David Baldaccis „The Innocent“ werden zu Dumping-Preisen angeboten.
„Wir glauben, dass Sonderpreise für beliebte E-Books die Leser dazu ermuntern, auf digitale Bücher umzusteigen“, begründet eine Sprecherin von Sony die Rabattschlacht gegenüber dem „Guardian“. Was die Aktion außerdem zeigt: Während sich Sony bisher vor allem auf den Vertrieb seiner Hardware konzentriert hat, rückt jetzt offenbar zunehmend auch das Geschäft mit Inhalten in den Fokus.
Amazon.co.uk reagierte prompt: Dort sind die günstigeren E-Books für den gleichen Preis wie bei Sony erhältlich.
Die Autoren zeigen sich besorgt. Zwar gehen die mit der Preissenkung verbundenen Verluste allein auf das Konto von Amazon und Sony (sie müssen trotz Rabatt den vollen Einkaufspreis an den Verlag zahlen). Während die Autoren sogar von Preissenkungen profitieren, da durch die Aktionen mehr Exemplare verkauft werden.
Doch langfristig werde die Preisschlacht dem gesamten Buchmarkt schaden, fürchtet Thriller-Autor Peter James: „Mich beunruhigt, dass der Preis von 20 Pence zum Präzedenzfall werden könnte. Die Öffentlichkeit gewöhnt sich daran, weniger zu bezahlen“, erklärt er dem „Guardian“. Davon betroffen seien insbesondere die unabhängigen Buchhandlungen, die auf Dauer nicht mit diesen Preisen mithalten könnten.
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