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Bauarbeiten bei VLB-Tix: Sortimenter haben Wünsche

Vertritt das Sortiment: Christiane Schulz-Rother (52) betreibt in Berlin die Tegeler Bücherstube mit insgesamt vier Buchhandlungen. Seit 2018 ist sie Vorsitzende des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein. (Foto: privat)

Die Resonanz auf VLB-Tix fällt, gelinde gesagt, weiterhin mehr als gemischt aus. Viele Sortimenter klagen über mangelndes Tempo, vor allem bei vielen gleichzeitigen Zugriffen, unklare Funktionen, einfach eine Planung am Arbeitsalltag vorbei. Das weiß längst auch der Technik-Dienstleister MVB, der das digitale Vorschausystem seit Anfang 2020 neu aufsetzt. In der jüngsten Sitzung des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein setzte man einige Hoffnung in die neue Version, die im kommenden Jahr ausgerollt werden soll. „Wir haben einen Workshop organisiert, in dem wir unsere Anforderungen an VLB-Tix aufschlüsseln und priorisieren“, berichtet die Ausschuss-Vorsitzende Christiane Schulz-Rother. „Wir hoffen, dass wir für den zweiten Aufschlag noch einmal Input geben können.“

In eine ähnliche Richtung denkt auch Nadja Kneissler (Delius Klasing) vom Verleger-Ausschuss. „Mein Eindruck ist, dass ein zarter Austausch mit dem Sortiment beginnt. Das macht Hoffnung für den Neustart.“ Erst im Oktober war die Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB bei einer Sortimentertagung heftig angegangen worden: Sie interessiere sich wenig für die nutzende Zielgruppe Buchhändler, man renne mit Verbesserungsvorschlägen „gegen Wände“. Am Ende muss das System im Handel jedoch auf breite Akzeptanz stoßen, denn für die Verlage, die es finanzieren, ist das Nebeneinander von Print- und Digitalvorschau ein Kostenfaktor, „den man nicht unterschätzen sollte“, so Kneissler.

Die Mehrheit nutzt die Vorschausichtung kaum

Eine aktuelle Umfrage von buchreport unter 320 Buchhandlungen zeigt, dass noch einige Überzeugungsarbeit ansteht. Schon die zentralen Funktionen des Systems werden kaum genutzt:

  • Über 50% sichten mit VLB-Tix keine Titel-Vorschauen.
  • Rund 84% stellen kein Sortiment zusammen.
  • Jeweils über 90% nutzen weder die Funktion des Thementischs noch die Zusammenstellung von Kundenkatalogen.
  • Selbst der Austausch mit Vertretern findet bei fast 70% gar nicht, bei 12% nur selten statt.

In der weiteren Entwicklung sollte es nicht darum gehen, in VLB-Tix neue Funktionen aufzubauen, sondern eher vorhandene Systeme anzudocken, wie es VVA-Chef Stephan Schierke formuliert. „Wir wollen vermeiden, dass Leistungen wie beispielsweise eine Warenwirtschaft erbracht werden, die im Handel bereits vorhanden sind.“

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