Video-Content ist in den sozialen Netzwerken gefragt wie selten zuvor. Was kann die in Deutschland noch nicht bei jedem bekannte Plattform Twitch und welche Verlage sollten Sie sich näher anschauen? Das erklärt Bilandia-Marketing-Managerin Anja Spägele im Interview.
YouTube, TikTok und jetzt Twitch: Welche Art von Videocontent eignet sich speziell für Twitch?
Twitch ist vor allem als Gaming Plattform bekannt. Mittlerweile ist die Plattform seit 10 Jahren live – und auch die Nutzerinnen und Nutzer altern mit. Das merkt man ganz deutlich an dem Content, der sich verändert. Jetzt gibt es dort auch Kochstreams, gemeinsame DIY-Projekte, Streamerinnen und Streamer unterhalten sich einfach nur mit ihrem Chat oder schauen zusammen andere Videos auf YouTube oder TikTok an. Die Möglichkeiten sind dort sehr viel vielfältiger als zu Beginn. Gut geplante Live-Formate wie Lesungen, Interviews oder gemeinsame Schreibmarathons können via Twitch super umgesetzt werden. Im Gegensatz zu YouTube oder TikTok zum Beispiel fokussiert Twitch Live-Content und hat dort auch bessere Tools zur Chat-Moderation und Interaktion.
Wie sieht die Zielgruppe aus, die damit vor allem angesprochen wird?
Auf der Plattform sind vor allem junge Leute unter 35 Jahre unterwegs, überwiegend männlich (65 %), die mit dem Internet groß geworden sind. Sie sind auf Social Media zu Hause, vernetzen sich mit Freundinnen und Freunden online und suchen nach schneller Unterhaltung, Ablenkung aus dem Alltag und ein bisschen nach einem Mittel gegen Einsamkeit.
Warum sollten Verlage sich zu der Plattform fortbilden?
Die Event-Branche macht aktuell einen starken Wandel durch. Die Digitalisierung wird hier allen voran durch die Corona-Pandemie vorangetrieben. Live-Events müssen neu gedacht werden und nach der zwanzigsten Live-Lesung auf Instagram haben die Nutzerinnen und Nutzer sich satt gesehen. Es müssen neue, interaktive und vor allem spannende Formate her, die es schaffen, die Nutzerinnen und Nutzer am Ball zu halten.
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