Dass der spanisch sprechende Buchmarkt internationale Begehrlichkeiten weckt, ist spätestens klar, seit Markus Dohle im März mit der Übernahme der Publikumsverlage von Santillana die globalen Ansprüche von Penguin Random House untermauert hat. Spanien spielt auch bei dem Deal, der aktuell in der internationalen Agentenszene Tagesgespräch ist, eine dominierende Rolle: Die Wylie Agency und Carmen Balcells (Madrid) tun sich als Balcells?&?Wylie zusammen. Die neue Superagentur mit Büros in New York, London und Madrid vertritt künftig mehr als 1000 Schriftsteller und Künstler.
Der Schulterschluss von Andrew Wylie und Balcells, bei der seit Jahren die wichtigsten Fäden im spanischen und lateinamerikanischen Lizenzgeschäft zusammenlaufen, bringt beiden Partnern Vorteile:
- Andrew Wylie, den man ob seiner knallharten Verhandlungstechnik auch „Schakal“ nennt, hat endlich direkten Zugriff auf erfolgreiche Schriftsteller im spanischen Weltmarkt.
- Die 83 Jahre alte Balcells hat ihr Lebenswerk abgesichert.
Derweil kriselt es in Großbritannien bei der Literaturagentur Ed Victor Ltd. Zwar hat Ed Victor Verkaufsgerüchte dementiert, aber nach dem überraschenden Ausstieg von Sophie Hicks, die als seine designierte Nachfolgerin an der Spitze der Agentur galt, sich aber selbstständig gemacht hat, schießen Spekulationen ins Kraut.
Nicht nur unter den internationalen Literaturagenten hat es in letzter Zeit eine ganze Reihe strategischer Neupositionierungen gegeben:
- In München kooperieren AVA International, Meller und Montasser.
- In Berlin gehen Astrid Poppenhusen und Ernst Piper getrennte Wege.
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