Die kleineren, unabhängigen und meist inhabergeführten deutschen Belletristik- und Sachbuchverlage haben im vergangenen Jahr bei ihrer Umsatzentwicklung offenbar leicht besser abgeschnitten als die Marktführer. Das legt zumindest eine Sonderauswertung des Media Control-Handelspanels nahe.
buchreport hat dazu die Entwicklung von 75 Verlagsprogrammen analysiert, die nicht zur Gruppe des Rankings „100 größte Verlage“ gehören. Die ausgewählten Verlage kommen im Belletristik/Sachbuchsegment auf ca. 7% Marktanteil und haben ihren Umsatz 2019 um 2,4% gegenüber Vorjahr gesteigert – bei stabilen Absatzzahlen, also dank höherer Preise.
Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt hatte im Mix aus rückläufigem Belletristik und Sachbuchplus stagniert.
Trotz der im Durchschnitt etwas besseren Entwicklung kleinerer Verlage zeigt sich zugleich deren kalkulatorische Herausforderung: Anders als die Großen, deren Geschäft durch die Titelbreite stabiler verläuft, erleben drei Viertel der Indies zum Teil hohe zweistellige Veränderungen nach oben wie unten.
Bei der aktuellen Tagung IG Unabhängige Verlage in Norderstedt stehen Rahmenbedingungen im Mittelpunkt:
- Die Warteschleife bei der von den Verlagen ersehnten Wiederbeteiligung an den VG Wort-Ausschüttungen.
- Das vom diesjährigen Gastgeber erzeugte Spannungsfeld: BoD wirbt für die Lieferfähigkeit via Print on Demand, nachdem die BoD-Schwester Libri ihr Barsortimentslager mit sechsstelliger Titelreduzierung bereinigt hat.
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