„Neue Perspektiven für die Kultur- & Kreativwirtschaft“ – unter dieser Überschrift hatten die Stadt Frankfurt, die Messe Frankfurt und die Frankfurter Buchmesse für Dienstag, 30. Juni zu einer gemeinsamen Pressekonferenz eingeladen. Themenstellung und das Absender-Trio deuteten darauf hin, dass es hierbei nicht um die geplante „Sonderedition“ einer stark corona-eingeschränkten Frankfurter Buchmesse in diesem Oktober geht, sondern um einen Zukunftswurf. Update: Diese Pressekonferenz wurde mittlerweile abgesagt.
Zum Thema hatte die „FAZ“ in ihrer Regionalausgabe (Rhein-Main-Zeitung) vorab berichtet, es sei eine „kleine Revolution“ geplant: „Von 2021 an sollen die Frankfurter Buchmesse, die Musik- und eine Gaming-Messe unter einem Dach vereint werden.“ Nach Informationen der „FAZ“ orientieren sich die Pläne am Format „South by Southwest“ (SXSW), das in Austin, Texas Festivals, Konferenzen und Fachausstellungen aus Musik, Film und interaktiven Medien vereint.
Die Kreativwoche solle rund um den geplanten Termin der Buchmesse stattfinden und nach Hörensagen mindestens 400 Veranstaltungen aus Literatur, Film, Musik, Gaming und Medien umfassen. Die drei Fachbesuchertage der Buchmesse sollen laut dem Zeitungsbericht unberührt bleiben. Die Zusammenführung und Aufbrezelung zum Kreativfestival mit anderen Branche dürfte die Publikumstage betreffen. Hier geht es zum ausführlichen „FAZ“-Bericht.
Buchmesse: »Es gibt keine Vereinbarung«
Die Frankfurter Buchmesse erklärt dazu, die Meldung bedürfe einer Richtigstellung: „Die Formulierung, dass die Frankfurter Buchmesse ,gemeinsam mit anderen Veranstaltungen zu einem neuen Frankfurter Kreativfestival zusammengefasst werden soll‘, ist falsch.“ Und: „Vereinbarungen dieser Art gibt es jedenfalls seitens der Frankfurter Buchmesse nicht.“
Weiter: „Das schließt allerdings Konferenzformate, die den Austausch mit den benachbarten Kreativbranchen fördern, nicht aus. So können wechselseitige Impulse gesetzt werden, um in einer Welt, in der die Grenzen zwischen den Medien zunehmend verschwimmen, neue Formate, Geschäftsmodelle oder auch Kooperationen zu entwerfen.
Mit The Arts+ hat die Frankfurter Buchmesse seit inzwischen fünf Jahren ein solches Format aufgebaut, das als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Branchen funktioniert und die Zusammenarbeit und damit die Erweiterung des Geschäfts für die Buchbranche vorantreibt.
Dies hat aber nichts zu tun mit Berichten, die eine Vereinigung dieser Branchen zu einem Kreativfestival andeuten.“
Die „FAZ“ rudert in ihrer Ausgabe vom 29.6. entsprechend zurück. Unter der Überschrift „Buchmesse bleibt eigenständig“ schreibt das Blatt, die Buchmesse und die Musikmesse Frankfurt könnten im Herbst 2021 an einigen Tagen parallel stattfinden. Man habe Informationen über entsprechende Pläne für die beiden Publikumstage am Buchmesse-Wochenende, allerdings räumlich getrennt. Dem Vernehmen nach gebe es aber „Pläne für einen internationalen Kongress mit mehreren hundert Teilnehmern, der den Austausch innerhalb verschiedener Sparten der Kreativbranche fördern soll“.
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