Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen und Springer Nature haben den „Deal“-Vertrag unterzeichnet, der bundesweit das wissenschaftliche Zeitschriftengeschäft des Verlags neu regelt und den Weg zu Open Access ebnen soll. Wie buchreport bereits im Dezember vermeldet hat, gilt die Vereinbarung rückwirkend ab 1. Januar.
Springer Nature und die deutsche Wissenschaft hatten bereits im Sommer 2019 die Rahmenbedingungen für den nach eigener Aussage „weltgrößten Open-Access-Deal“ abgesteckt. Der Vertragsschluss ließ seitdem allerdings auf sich warten.
Dieser ist jetzt offiziell: Seit Jahresbeginn können Wissenschaftler und Studierende von rund 700 Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen in Deutschland Open Access (OA) bei Springer Nature veröffentlichen und erhalten Lesezugriff auf die Inhalte von 1900 Zeitschriften des Verlags. Für diese Kombination aus Lesezugriff und Publikation wird eine „Publish and Read“-Gebühr von 2750 Euro pro Artikel aufgerufen. Flankierend dazu soll es ab 1. August eine reine Open-Access-Komponente für Publikationen in den OA-Zeitschriften geben.
Der Vertrag mit Springer Nature hat eine Laufzeit von 2020 bis 2022, mit Option auf Verlängerung bis 2023.
Lange Verhandlungszeit für »Projekt Deal«
Die deutschen Wissenschaftsorganisationen verhandeln seit 2016 unter der Federführung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) über bundesweite Lizenzverträge für das gesamte elektronische Zeitschriften-Portfolio der großen Wissenschaftsverlage Elsevier, Springer Nature und Wiley. Die langwierigen und komplexen Verhandlungen laufen unter dem Schlagwort „Projekt Deal“.
Der erste „Deal” war Anfang 2019 mit Wiley geschlossen worden. Die Verhandlungen mit Elsevier dauern an.
Kommentar hinterlassen zu "Springer Nature und »Deal«-Gruppe melden Vollzug"