In den zähen Verhandlungen um Nationallizenzen sendet der deutsche Wissenschaftsriese Springer Nature ein Signal, dass es 2018 eine Einigung geben wird. Eine Zwischenlösung soll den „Deal”-Parteien jetzt mehr Zeit verschaffen.
Nach der letzten Gesprächsrunde hatten der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz und „Deal”-Verhandlungsführer auf Seiten der Wissenschaftsorganisationen Horst Hippler, und Dagmar Laging, Vice President Institutional Sales Europe bei Springer Nature berichtet, dass man sich bei Grundsatzfragen angenähert habe.
Allerdings sind noch genügend Punkte offen: Um mehr Zeit für die Verhandlungen zu gewinnen, werden deshalb die Springer-Verträge, die Ende 2017 enden, kostenneutral um ein Jahr verlängert. Gleiches gilt für die Nature-Lizenz, die im Rahmen der GASCO (German, Austrian and Swiss Consortia Organisation) verhandelt wurde. Die betroffenen Einrichtungen sollen direkt informiert werden.
Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen verhandelt seit Frühjahr 2016 unter dem Projektnamen „Deal“ mit großen Wissenschaftsverlagen über bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften. Ziel: ein Paket aus gedeckelten Preisen und Open Access als Geschäftsmodell.
Auf einer Diskussionsveranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse wurde in Aussicht gestellt, dass auch mit Wiley in Kürze eine konkrete Zwischenlösung gefunden wird.
Verhärtet sind die Fronten weiterhin bei den Verhandlungen mit Elsevier. Um den Druck auf den internationalen Wissenschaftsmarktführer zu erhöhen, haben erste Wissenschaftler ihre Herausgeberschaft von Elsevier-Zeitschriften niedergelegt, laut Hochschulrektorenkonferenz sollen in den kommenden Wochen weitere folgen.
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