Der Wissenschaftsverlag Springer Nature bereitet offenbar den Gang an die Börse vor. Wie das österreichische Nachrichtenmagazin „Der Standard“ meldet, hat das Unternehmen, das der Holtzbrinck-Gruppe (53%) und dem Finanzinvestor BC Partners (47%) gehört, konkrete Planungen für den Weg aufs Parkett aufgenommen. Hintergrund dürfte der erwartbare Ausstieg des Finanzinvestors sein. Offiziell bestätigt wurde der Schritt bislang nicht.
Springer Nature (Umsatz 2016: 1625 Mio Euro) ist 2015 durch die Fusion von Springer Science + Business Media mit Macmillan Science and Education entstanden. Im neuen Verbund profiliert sich Springer Nature als einer der weltweit führenden Verlage für Wissenschaftspublizistik mit starkem naturwissenschaftlichem Angebot. Vor allem in Deutschland gibt es zudem auch ein größeres Angebot an Technik-, Wirtschafts- und Medizinfachinformation hinzu kommt eine Sparte mit Fach- und Lehrmedien.
Federführend bei der Fusion war die Holtzbrinck-Gruppe, die und u.a. Macmillan in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht hat. Springer hatte in der Vergangenheit wechselnde Private-Equity-Gesellschafter, von denen BC Partners mit einem 47%-Anteil an Springer Nature weiterhin an Bord ist. Die Gruppe will in der neuen Konstellation ihr Profil in den Kernbereichen Wissenschaft, Technik, Medizin, Wirtschaft und Verkehr weiter ausbauen und die Digitalisierung vorantreiben, einschließlich der Weiterentwicklung von Open-Access-Angeboten.
2017 hat die Wissenschaftsgruppe SciGraph eingeführt, ein Linked-Open-Data-Service, der Informationen aus der Wissenschaftslandschaft vergleicht und vernetzt. Zudem will das Unternehmen die Möglichkeiten des individuellen Zugriffs auf seine Fachzeitschriften ausweiten.
Der langjährige Springer-CEO Derk Haank, der auch die Fusion zu Springer Nature verantwortlich umgesetzt hat, wird sich bis Ende 2017 aus seiner Funktion zurückziehen und ab Oktober an den bisherigen Bol.com-CEO Daniel Ropers übergeben.
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