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Sprung über die 10-Euro-Schwelle

Macht die Bücher teurer: Der wirtschaftliche Druck lässt den Ruf nach höheren Preisen im Buchhandel immer lauter werden. Bastei Lübbe geht jetzt in die Offensive. Bei einem Sortimenter-Workshop (moderiert vom Berater Andreas Meyer, Foto: Olivier Favre) am Montag – teilgenommen haben 50 Buchhändler, darunter Osiander, die Mayersche und Hugendubel – präsentierten die Kölner eine neue Preisstrategie, die frische Dynamik in die Diskussion über die Frage bringen wird, was gedruckte Bücher künftig kosten sollen. Details:

  • Kein Zement beim Taschenbuch: Im Pocketformat setzt Bastei Lübbe zum Sprung über die festgefrorene 10-Euro-Schwelle an. In der Herbstvorschau werden offensiv elf Titel herausgestellt, die zum Preis von 10,99 Euro angeboten werden. Dazu zählen Genretitel, aber auch Topseller wie „Ich bin der Schmerz“ von Ethan Cross. Das Taschenbuch „Herzfischen“ von Britta Sabbag und Maite Kelly wird zum Preis von 12,99 Euro offeriert.
  • Punkten mit Sonderausstattung: Herstellerische Aufwertungen sollen die Bücher attraktiver machen. Neben Ausstattungskriterien bringt Bastei Lübbe auch Mehrwert ins Spiel, um die Kunden zu überzeugen: Die Taschenbuch-Ausgabe des Bestsellers „Er ist wieder da“ von Timur Vermes (10,99 Euro) wird zum Beispiel mit Szenenfotos angereichert.
  • Experimente in allen Klassen: Flexibilität zeigt Bastei Lübbe auch im Bilderbuch. „Lauras Stern“ von Klaus Baumgart kommt als hochwertige Bilderbuchausgabe für 14,99 Euro, gleichzeitig wird eine günstigere Version für 9,99 Euro angeboten, mit der Lübbe im Fachmarkt schimmern will.

Mehr zu dem Thema lesen Sie im aktuellen buchreport.express 21/2015 (hier zu bestellen).

Kommentare

2 Kommentare zu "Sprung über die 10-Euro-Schwelle"

  1. Thomas Zölch-Buba | 21. Mai 2015 um 14:37 | Antworten

    Jetzt fehlt nur noch, dass auf die -,99 verzichtet wird und aufgerundet wird!

  2. Fabian Neidhardt | 21. Mai 2015 um 14:12 | Antworten

    Grundsätzlich eine schöne Sache, das Selbstbewusstsein zu setzen und am Preis zu drehen. Besonders mit der Sonderausstattung könnte das auch gerechtfertigt werden. Darüber könnte man auch das Digital mehr verzahnen.
    Immer noch frage ich mich, ob man nicht – analog zur Schallplatte – einem physischen Buch als Sonderausstattung die eBook-Version mitgeben könnte.
    Oder, um auch das Verlagsprogramm enger zu verzahnen, einer physischen Version eines „vorprogrammierten Bestsellers“ ein kostenloses eBook eines jungen, noch unbekannten Autors aus dem Verlagsprogramm mitzugeben.

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