Allgemein-Sortimente bestreiten mit Fachbüchern im Durchschnitt 8% ihres Umsatzes, haben aber in diesem Segment 2008 überproportional verloren: Während der buchreport-Umsatztrend über alle Warengruppen einen Umsatzrückgang um 0,7% gemessen hat, haben Fachbücher gegenüber dem Vorjahr 6,5% verloren.
In dieser Größenordnung ist auch der Bereich Recht/Wirtschaft/Steuern (RWS) betroffen, zeigt eine Analyse im neuen buchreport.spezial RWS Recht & Steuern (hier das Inhaltsverzeichnis zum Download, hier bestellbar). Nach den Fachbuch-Einbußen der letzten Jahre in den Bereichen Medizin und Naturwissenschaften zeigt sich die rückläufige Nachfrage vor allem bei der juristischen Fachliteratur. Hauptursachen:
- Im Studentenmarkt macht sich die ausgeprägte Affinität des juristischen Nachwuchses zu Elektronik-Produkten bemerkbar; zusätzlich schlägt sich die Internet-Affinität auch beim Einkäufe von Printliteratur nieder, indem Online-Shop und -Gebrauchtbuchbörsen frequentiert werden.
- Im Anwaltsmarkt zeigt sich ein langsamer, aber doch spürbarer Marktanteilszuwachs elektronischer Produkte, die zum Teil direkt oder vermehrt durch spezialisierte Fachhändler und Beschaffungsspezialisten bezogen werden.
Im Detail der RWS-Analyse zeigt sich: An der Zahl der verkauften Bücher gemessen, haben die Allgemein-Sortimente gar nicht so viel verloren. Der Umsatzrückgang resultiert aus den weniger verkauften Hochpreis-Fachbüchern, während populäre Taschenbuch-Ratgeber – als Fachbücher im weiteren Sinne – durchaus zulegen konnten.
Auch Steuerliteratur und -anwendungsprodukte haben 2008 nicht verloren. Wirtschaftstitel konnten beim Umsatz sogar um gut 2% zulegen.
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