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Stabil in schwerer See

„Wir sind im vergangenen Jahr durchaus in schwere See geraten – eine Situation, die sich auch im aktuellen Jahr zunächst nicht ändern wird“, beschreibt Alexander Skipis die Lage auf dem Buchmarkt. Die Branche und ihre Rahmenbedingungen seien 2016 gehörig unter Druck geraten, so der Börsenvereins-Hauptgeschäftsführer, der das VG-Wort-Urteil, die Gesetzesinitiative zur Bildungs- und Wissenschaftsschranke, das BGH-Urteil zu Affiliate-Programmen und die Auseinandersetzungen um die Leihe digitaler Bücher in Bibliotheken als Auslöser der Drucksituation nennt.

Trotzdem weist die Buchbranche laut aktuellen Wirtschaftszahlen des Börsenvereins mit einem 2016 erwirtschafteten Umsatz von 9,28 Mrd Euro ein Plus von 1% auf. Das Online-Geschäft der Buchhandlungen gewinnt weiter an Bedeutung, die Kundenfrequenzen entwickeln sich rückläufig, aber gleichzeitig kauften Kunden mehr Titel pro Kopf und gaben mehr Geld für Bücher aus, lautet das Verbandsfazit.

Die Börsenvereins-Zahlen für die einzelnen Vertriebswege:

  • Der stationäre Buchhandel bleibt größter Vertriebsweg mit 4,39 Mrd Euro (–0,8% gegenüber 2015). Sein Anteil am Gesamtmarkt ist auf 47,3% gesunken (2015: 48,2%).
  • Der Internet-Buchhandel hat mit einem Plus von 5,3% weiter zugelegt. Sein Umsatzanteil lag 2016 bei 18,2%, das entspricht einem Gesamtumsatz von 1,69 Mrd Euro.
  • Der klassische Versandbuchhandel (Buchverkauf über Katalog, Mailing oder Telefon) entwickelte sich erstmals wieder positiv mit einem Plus von 37,5% (die Vorjahreszahlen waren aufgrund der Weltbild-Insolvenz niedrig) und repräsentiert mit einem Umsatz von 162 Mio Euro einen Marktanteil von 1,7%.
  • Die Buchabteilungen der Warenhäuser (Karstadt, Kaufhof usw.) verzeichneten erstmals wieder ein Wachstum. Der Umsatz stieg um 16,3% auf 131 Mio Euro.
  • Das Direktgeschäft der Verlage präsentiert sich mit einem Plus von 1,2%. Sein Umsatz von 1,94 Mrd Euro entsprach 2016 einem Marktanteil von 20,9%.

Entwicklungen in den Warengruppen:

  • Die größte Warengruppe Belletristik blieb mit einem Minus von 0,5% weitgehend stabil. Sie hat einen Marktanteil von 31,5% (2015: 32,1%).
  • Die Warengruppe Sachbuch musste einen Rückgang von 2,7% verkraften, der Umsatzanteil sank auf 9,8% (2015: 10,3%).
  • Die Warengruppe Ratgeber ist mit einem Minus von 0,1% sowie einem Marktanteil von 14,5% stabil geblieben.
  • Das größte Wachstum im Publikumsbereich machten 2016 die Kinder- und Jugendbücher mit einem Plus von 9,0%. Der Umsatzanteil stieg von 15,3% auf 16,5%.
  • Der Bereich Schule und Lernen wuchs um 6,1% auf einen Anteil von 10,9%.

Weitere Wirtschaftszahlen:

  • Der Novitätenausstoß der Verlage sank von 76.547 auf 72.820 Titel im Jahr 2016. Damit ist die Titelproduktion über die letzten zehn Jahre betrachtet rückläufig.
  • Die Zahl der Übersetzungen in Erstauflage hat zugenommen von 9.454 (2015) auf 9.882 im Jahr 2016 zurück.
  • Zurückgegangen ist die Zahl der Lizenzverkäufe von 7.521 (2015) auf 7.310 (2016).

 

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