Vor einer Woche sorgte die Meldung für Schlagzeilen, dass der weltgrößte Abo-Anbieter im Bibliotheksgeschäft kein Geld mehr hat. Insolvenzverwalter J.L.M. Groenewegen arbeitet auf Hochtouren an der Rettung von Swets – konkret: an der Zerschlagung und dem Verkauf von Firmenteilen. Für das Deutschland-Geschäft gibt es einen heißen Übernahmekandidaten.
Der Kölner Informationsdienstleister VUB verhandelt nach eigenen Angaben exklusiv über den Kauf des Swets-Geschäfts in Deutschland. Eine entsprechende Exklusivitätsvereinbarung sei unterzeichnet worden. VUB versorgt neben dem traditionellen Bibliotheksgeschäft auch große Unternehmen, Berater, Prüfungsgesellschaft- oder Anwaltskanzleien, Krankenhäuser, Ministerien sowie Behörden mit Fachinformationen.
Das Unternehmen ging aus einer 1845 gegründeten Breslauer Verlagsbuchhandlung hervor. Die Zentrale ist heute in Köln, Niederlassungen gibt es in Leipzig und Berlin. Das Unternehmen erwirtschaftet nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von mehr als 20 Mio Euro. Von seinen früheren Buchhandlungen hat sich VUB getrennt, einzige Ausnahme ist die VUB Universitätsbuchhandlung an der Universität in Köln.
Swets Information Services B.V. aus Leiden, Niederlande, hatte am 23. September 2014 Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 8000 Kunden (mit rund 800.000 Abonnements) in 160 Ländern, unterhält Büros in 23 Ländern und beschäftigt über 570 Mitarbeiter. Aktuell sind allerdings nur die 110 Mitarbeiter von Swets Information Services B.V. in den Niederlanden von der Insolvenz unmittelbar betroffen, allerdings sind die ausländischen Töchter stark von der Infrastruktur der niederländischen Mutter abhängig.
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