Der mehrfache Literaturpreisträger Dr. Manfred Korth schildert in „Stationen der Liebe“ das Schicksal eines Mannes, der in ländlicher „Idylle“ aufwächst. Protegiert vom Pfarrer darf Heinrich ein Internat besuchen und lässt sich sukzessive in die Rolle des Priesters drängen. Kindheitserlebnisse, Freundschaften, Erfahrungen wie auch Zuneigungen, bei denen das Platonische eine Grenzwanderung erfährt, prägen und verändern allmählich sein Denken.
Korth skizziert einen Prozess, bei dem psychologische wie auch philosophische Fragestellungen einfließen. In der Auseinandersetzung mit liebgewonnenen Personen wie in der Reflektion des eigenen Handelns vollzieht sich beim Protagonisten eine Wandlung, die dem Roman Tiefe verleiht.
In „Stationen der Liebe“ wird das Thema Liebe, ob zu Eltern, Geschwistern, Freunden oder zu Gott am Lebensweg eines Menschen umrissen. Das Buch bietet keine Rezepte. Korth stellt lediglich in Frage, verweist auf Paradoxien und wendet sich an Leser, die keine vorgefertigten Antworten erwarten. Wer jedoch niveauvolle Unterhaltung sucht und mitunter einen anderen Blickwinkel schätzt, kommt bei dem Roman auf seine Kosten.
Die Vielseitigkeit des Autors Dr. Manfred Korth ist verblüffend. In seinem neuen Roman reflektiert er die Lebensstationen des Ich-Erzählers Heinrich Brettauer, der rückschauend eine negative Bilanz seines Lebens zieht. „Stationen der Liebe“ ist ungemein spannend und packend geschrieben. Ein Roman, der begeistert und aufwühlt. Wie vielseitig sich „Stationen der Liebe“ auf das Leben eines Menschen auswirken können, wird eindrucksvoll geschildert.
185 Seiten
Taschenbuch
ISBN: 9783938719206
11,80 Euro
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