Wenn Buchfilialisten sich in kleineren Städten ansiedeln, hat das in der Regel Konsequenzen für den inhabergeführten Buchhandel. Als Osiander 2013 eine 500 qm große Filiale in der 34.000-Einwohner-Stadt Balingen im Süden Baden-Württembergs eröffnete, sorgte das für Kritik aus den Reihen der Standortbuchhändler, die einen Verdrängungswettbewerb fürchteten.
Ein Jahr nach dem Osiander-Zuzug musste Thomas Wagner als Erster seine Buchhandlung Das Buch schließen (s. buchreport.express 18/2014). Als weitere Spätfolge kündigt jetzt das Traditionsgeschäft Daniel Buch + Papier (gegründet 1903) an, ab 2017 sein Buchgeschäft einzustellen und nur noch mit dem PBS-Segment weiterzumachen bzw. dieses auszubauen.
Seit vielen Jahren sei die Buchsparte defizitär verlaufen, während die Umsätze im Bereich Schreibwaren gesteigert werden konnten, erklärt Geschäftsführer Frank Daniel in der „Südwest Presse“. Er gebe Osiander nicht die Schuld, „einfacher wurde es dadurch aber natürlich auch nicht“.
Man sieht hier leider genau, welcher Verdrängungswettbewerb sich durch
das Vorhandensein einer Großbuchhandlung zeigt.
Zudem gibt es auch noch Amazon, welches sich nicht nur im Buchhandel
auswirkt.
Insgesamt gesehen wird aber sehr genau deutlich, was da in Balingen
im Buchhandel abläuft. Und eben nicht nur dort, sondern auch in
anderen Städten in Baden-Württemberg und in Bundesländern, wo sich
große Buchhandlungen etabliert haben.
Es bleibt sehr zu hoffen, dass sich die Buchhandlung Daniel im
Bereich Schreibwaren halten kann.
Wie im Artikel zu lesen ist, wurde die Buchhandlung Daniel
im Jahr 1903 gegründet.
Dies ist für den Buchhandel in Balingen eine traurige Entwicklung,
dass die Buchhandlung Daniel aus diversen Gründen gezwungen ist,
den Buchverkauf einzustellen.