Das Ausmaß der personellen Einschnitte bei der Schweizer Petri Holding (Basel) steht fest: Das älteste Druck- und Verlagshaus der Welt, zu dem auch die Schwabe Verlagsgruppe mit den Buchtöchtern Schwabe, Zytglogge, NZZ Libro und Bergli Books gehört, hat mit der Personalkommission (in der Schweiz die Mitarbeitervertretung/der Betriebsrat) eine Einigung erzielt.
Laut einer Medienmitteilung der Gewerkschaft Syndicom, die die Personalkommission in der Verhandlung unterstützt hat, sei das Ergebnis nun eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Sozialplan der Unternehmensleitung:
- Demnach habe man die Anzahl der Entlassungen von 43 auf 33 reduzieren können.
- Der Sozialplan gelte nun für alle Mitarbeiter der Unternehmens. Zuvor sei dies nur für einen der zwei Unternehmensbereiche der Petri Holding der Fall gewesen, nämlich für Mitarbeiter der Medienmacher AG, während die Schwabe Verlagsgruppe über keinen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) verfüge.
- Arbeitnehmer über 50 Jahren sollen besondere Unterstützung bei der Stellensuche erhalten.
- Es bestehe ein Anspruch auf bezahlte Freistellung für Bewerbungsgespräche.
Die Mitarbeiter der Petri Holding hätten dem Sozialplan mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung zugestimmt.
Hintergrund: Die Petri Holding hatte strukturelle Änderungen und einen Stellenabbau angekündigt. Gründe seien
- die schwierige Marktsituation im Druck- und Buchbereich mit den Herausforderungen einer fortschreitenden Digitalisierung und
- die Wechselkurslage mit einem sich verteuernden Franken.
In der gesamten Gruppe standen 40 Stellen zur Disposition, wobei vor allem der Druckbereich betroffen sei mit 30 Stellen, während es im Verlagsumfeld um etwa 10 Arbeitsplätze gehe, die innerhalb der nächsten 6 Monate gestrichen werden könnten, erklärte Verleger Ludwig Heuss gegenüber buchreport.
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