Fast 85% der Erwachsenen in Deutschland halten es für mindestens ebenso wichtig wie vor 20 Jahren, gut lesen zu können. Das ergibt eine aktuelle Umfrage vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Stiftung Lesen und dem Institutes für Demoskopie Allensbach. Weitere Befunde:
- Die weiterhin große Bedeutung des Lesens erkennen die Befragten aller Altersgruppen an, auch wenn Lesekompetenz und Lektüre für ältere Personen eine noch wichtigere Rolle spielen. Die Zustimmungswerte in Bezug auf die Relevanz des Lesens: 16–29-Jährige: 76%, 30–44-Jährige: 84%, 45–59-Jährige: 88%, ab 60 Jahren: 87%.
- Menschen unter 30 Jahren lesen vor allem E-Mails und Textnachrichten sowie Online-Texte (91% bzw. 85%), während bei Menschen über 60 Jahren insbesondere Zeitungen und Zeitschriften hoch im Kurs stehen (86% bzw. 69%).
- 22% aller Befragten und 34% der unter 30-Jährigen gaben in der Umfrage an, dass sie durch die digitalen Medien heute sogar mehr lesen als früher.
„Wir beobachten eine Veränderung, keine Krise des Lesens“, kommentiert Jörg Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. „Besonders junge Menschen lesen heute anders und andere Dinge, mit einer enormen Bandbreite: von der Kurznachricht bis zum Hypertext“, ergänzt Simone Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen. Das erfordere „ähnlich komplexe Strategien zur Sinnerfassung wie das vertiefte Lesen, das weiterhin mit dem Kinderbuch beginnt“.
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