Joachim Gauck gelingt mit seinem neuen Sachbuch „Toleranz: einfach schwer“ der Neueinstieg auf Rang 4 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Im Zuge der Buchveröffentlichung hat der ehemalige Bundespräsident in den vergangenen zwei Wochen diverse Medienauftritte absolviert – und sich mit Aussagen zum Umgang mit politisch rechten Menschen ins Gespräch gebracht: Einige Äußerungen Gaucks aus einem SPIEGEL-Interview, das am 15. Juni erschienen ist, wurden in der Presse und in den sozialen Medien zum Teil scharf kritisiert.
„Wir müssen zwischen rechts – im Sinne von konservativ – und rechtsextremistisch oder rechtsradikal unterscheiden“, so Gauck in dem Interview. Er werbe in seinem Buch für eine erweiterte Toleranz: „Solange das Grundgesetz nicht verletzt wird, sondern nur unangenehme Thesen vertreten werden, ist das Ausdruck einer offenen Gesellschaft.“
Mit diesen Aussagen polarisiert der 79-Jährige. Im Buch „Toleranz“ legt Gauck seine Sichtweise noch differenzierter dar und „streitet für eine kämpferische Toleranz“, wirbt Herder. Das Debattenbuch ist nicht Gaucks erster Bestseller:
- Seine bei Siedler erschienenen Memoiren „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“, die Gaucks Lebenswerk bis zur Amtszeit als Staatsoberhaupt zusammenfassen, erreichten 2010 Rang 5.
- Anfang 2012, kurz vorm Amtsantritt als Bundespräsident, legte Gauck bei Kösel den Band „Freiheit“ vor. Der Titel führte 6 Wochen lang die SPIEGEL-Bestsellerliste an.
- Im Herbst 2013 veröffentlichte Siedler zahlreiche Gauck-Reden aus 25 Jahren. „Nicht den Ängsten folgen, den Mut wählen“ schaffte es bis auf Platz 27.
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