Vertrauen die Buchverlage zu sehr auf ihr bisheriges Geschäftsmodell? Die Frage stellt sich angesichts der Herausforderungen im stagnierenden Buchmarkt:
Die kürzliche „Brockhaus“-Wende von der Print- zur Online-Vermarktung war ein Paukenschlag, der die Erwartung eines mehr oder weniger friedlichen Nebeneinander der Medien in Frage stellt, zumindest für das A-bis-Z-Geschäft.
Für Ratgeber- und Reise-Verlage wird es ebenfalls ungemütlicher; es erweist sich bei allen Ambitionen als sehr schwierig, eigene Plattformen zu etablieren, im Web 2.0 ein Bein an die Erde zu bekommen und damit auch noch Geld zu verdienen.
Die Selbstvermarktung von Autoren bleibt nicht nur in der Wissenschaft (Open Access) ein Unsicherheitsfaktor, sondern auch bei Publikumsprodukten, wenn man die aktuellen Publishing-on-Demand-Entwicklungen entsprechend deutet. Die Option individualisierter Produkte gehört auch in diese Perspektive.
Aktivitäten und Rezepte fallen verlagsindividuell sehr unterschiedlich aus. Generell setzt die Branche eher auf „defensive Maßnahmen“, um den strategischen Herausforderungen aus der Digitalisierung zu begegnen, lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Malik Management Zentrums St. Gallen.
Die Manager-Befragung unter dem Motto „Strategien der Buchverlage in turbulenten Zeiten“ kommt zu dem Schluss: „Es wird mehr vom selben gemacht, alle verbessern die Qualität, alle entwickeln neue Produkte. Insgesamt orientieren sich die Maßnahmen stark an bestehenden Zielgruppen und Angeboten.“
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