Der Chefjustiziar von Random House, Rainer Dresen, hat zugegeben, im Rechtsstreit zwischen der Verlagsgruppe und dem Bestsellerautor Thilo Sarrazin eine falsche Aussage gemacht zu haben. Das geht aus einer E-Mail Dresens hervor, die der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” vorliegt und in der Dresen laut der Zeitung schreibt, dass seine Aussage „in der Tat nicht vollständig und damit nicht korrekt” sei.
Dresen hatte demnach beim Schadensersatzprozess um das vom Verlag abgesagte Buchprojekt angegeben, Sarrazin habe es abgelehnt, vor der Veröffentlichung seines neuen Werks „Feindliche Übernahme” die darin enthaltene Interpretation des Korans von einem Gutachter prüfen zu lassen. Sarrazin konnte jedoch mit einer E-Mail das Gegenteil beweisen.
Der frühere SPD-Finanzsenator und Bundesbanker Sarrazin hatte seinen Verlag Random House auf mehr als 800.000 Euro Schadensersatz verklagt, nachdem dieser sich geweigert hatte, sein neues Werk zu veröffentlichen. Im Juli war es zur mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht München gekommen. Random House ist zwar bereit, Sarrazin den bereits bezahlten Vorschuss von 100.000 Euro zu überlassen, möchte jedoch nicht mehr drauflegen. In der Münchner Verlagsgruppe hat Sarrazin unterdessen einen neuen Verlag gefunden, der sein Buch Ende August veröffentlichen will.
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