Erst ließen sich die Franzosen begeistern, dann die Briten und jetzt greifen auch in Deutschland immer mehr Menschen mit dem Buntstift in der Hand zum Buch. Ausmalbücher für Erwachsene sind der neue Trend, den Verlage wie Buchhandel als sprudelnde Einnahmequelle entdeckt haben – und über den immer mehr Medien ungläubig bis amüsiert berichten: In den vergangenen Wochen haben unter anderem N24, Deutschlandradio Kultur, „Süddeutsche Zeitung“, „RP Online“, „NZZ“, „Welt“ und „Brigitte Mom“ das Thema aufgegriffen.
Was Kinder einfach nur tun, weil es ihnen Spaß macht, wird erwachsenen Ausmalern mit einem tieferen Sinn schmackhaft gemacht: Stressbewältigung, Abschalten, Entspannen sind die Stichworte, die als Erklärung für das Phänomen mitgeliefert werden.
Nicht nur Kreativverlage wie Moses, Edition Michael Fischer (EMF) oder Frech lassen inzwischen malen, auch Droemer Knaur hat mit dem „Achtsamkeits-Malbuch“ die Zeichen der Zeit erkannt.
„Beim Ausmalen überspringt man den oft mühsamen und für manche auch hemmenden Schritt, selbst ein Motiv aufs Papier zu bringen“, weiß Tatjana Kröll, Lektorin bei Knesebeck. „Man darf sich ganz auf die Farben und das Malen an sich konzentrieren.“ In dem Verlag erscheint mit der Schottin Johanna Basford eine der internationalen Vorreiterinnen der Lust am Ausmalen:
- Von Basfords erstem Buch „Secret Garden“ hat ihr Verlag Laurence King seit März 2013 inzwischen weltweit mehr als 1,4 Mio Exemplare verkauft.
- Von dem im März erschienenen Nachfolger „Enchanted Forest“ gingen bereits rund 250.000 Bände weg.
- Sowohl im US- als auch im UK-Shop von Amazon halten sich beide Titel in den Top 15 der meistverkauften Bücher, „Secret Garden“ ist zudem bei Amazon.de das aktuell meistverkaufte fremdsprachige Buch.
- In Deutschland war „Mein verzauberter Garten“ für Knesebeck bereits ein Bestseller, „Mein Zauberwald“ musste einen Monat nach der Auslieferung im März ebenfalls schon nachgedruckt werden.
Mehr zu dem Trendthema lesen Sie im zugehörigen Artikel des Schwerpunkts „Freizeit|Hobby|Spiele“ des buchreport.magazins 05/2015 (hier zu bestellen).
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