Ob in Nordrhein-Westfalen Ketzer oder Heilsbringer Thesen an die Tür
nageln, wird in der Mitgliedschaft des Börsenvereins derzeit kontrovers diskutiert: Stefan Könemann, Vorsitzender des Landesverbandes NRW, erhält für seine Fusionspläne mit dem Hauptverband „weiterhin viel Unterstützung“, aber auch Kritik.
Schrumpfende Mitgliederzahlen und Einnahmewegbrüche lassen Könemann für eine Radikalreform trommeln, abstimmen wird sein Landesverband während der Jahrestagung am 5. und 6. Mai in Bonn. Weil die Lage in anderen Landesverbänden grundsätzlich vergleichbar ist, steht sein Vorstoß auch dort auf der Agenda. Der aktuelle Sachstand:
- Der Landesverband Hessen hatte Anfang des Monats die Optionen „Verschmelzung mit Frankfurt“ oder „Intensivierung der bestehenden Zusammenarbeit mit den Landesverbänden Saarland und Rheinland-Pfalz“ auf der Tagesordnung. Die drei Landesverbände unterhalten seit 2002 eine gemeinsame Geschäftsstelle. Am Ende fiel folgender Beschluss: Landes- und Bundesverband sollen ausarbeiten, welche Folgen eine Fusion mit dem Hauptverband für das Dienstleistungsangebot hätte. Entscheiden wollen die Mitglieder 2011.
- Der Landesverband Saarland diskutierte am Mittwochnachmittag über die Verbandsstruktur.
- Der Landesverband Baden-Württemberg setzt das Thema an die Spitze der Tagesordung für die Jahreshauptversammlung am 12. Juni.
Die Spannung steigt, obwohl die Mühlen im Verband langsam mahlen: Wenn die NRW-Mitgliedschaft im Mai tatsächlich für die Fusion mit dem Hauptverband in Frankfurt votiert, wird die seit Langem geführte Debatte über den Nutzen und den Wert der föderalen Strukturen des Börsenvereins eine völlig neue Dynamik bekommen.
Hier die ausführliche Analyse mit zahlreichen Stimmen aus dem Verband.
Kommentar hinterlassen zu "Struktur auf dem Prüfstand"