Die Online-Offline-Schere klappt offenbar immer weiter auf: Die Thalia-Tochter buch.de hat für das Rumpfgeschäftsjahr Januar bis September 2010 ein Umsatzplus von 36,5% vorgelegt – eine Bestätigung der vorläufigen Zahlen aus dem Oktober. Auch in Hagen dürfte das gute Ergebnis für Freude sorgen.
Während der stationäre Handel von Januar bis September 2010 laut buchreport-Umsatztrend 2,6% des Umsatzes einbüßte, steigerte der Onlinehändler die Erlöse um über ein Drittel auf 73,7 Mio. Euro. Unter dem Strich blieb mit 222.000 Euro jedoch wenig übrig. Die Münsteraner begründen dies mit Aufwendungen für die Neuausrichtung der IT-Plattform sowie für verstärkte Personal- (sieben Mitarbeiter mehr als im Vorjahr, insgesamt 118) und Marketingaktivitäten; zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum lag der Gewinn noch bei 674.000 Euro.
Das starke Umsatzwachstum von buch.de wird einmal mehr die Bilanz von Douglas und Thalia aufhübschen – die Konzern-Mutter legt am heutigen Mittwoch die Bilanz für das Geschäftsjahr 2009/2010 vor (mehr dazu später auf buchreport.de). Nach vorläufiger Zahlen-Analyse hatte Thalia im Oktober für das Geschäftsjahr ein Plus von 10,2% bekanntgegeben. Ohne die Umsätze von buch.de, die seit 1. Dezember 2009 mit in die Thalia-Bilanz einfließen, lag die Umsatzentwicklung dagegen leicht im Minus-Bereich (–0,2%).
buch.de will sogar eine Dividende ausschütten, die allerdings mit 1 Cent je Aktie eher als Zeichen des guten Willens zu werten ist.
Mit Blick aufs laufende Jahr wollen sich die Münsteraner weiterhin nicht auf die
Steigerung des Ergebnisses, sondern auf die „strukturelle Weichenstellung“
konzentrieren, „mit dem Ziel, auch in Zukunft Wachstum bei gleichzeitiger
Verbesserung von Systemen und Leistungen zu gewährleisten“. Prognosefürs Geschäftsjahr 2010/2011: Umsatzsteigerung von 20 bis 40%, Gewinn vor Steuern zwischen 0,5 und 1 Mio. Euro.
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