E-Books und Audiobooks legen weiter zu. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Digitales Lesen auf dem Vormarsch“, die das Beratungsunternehmen Simon-Kucher & Partners gemeinsam mit dem Markforscher Dynata durchgeführt hat. Für die Untersuchung wurden im September knapp 6.100 Konsumenten in den USA, Deutschland (ca. 740), Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden befragt.
„Das Leseverhalten gerade jüngerer Konsumenten geht in Richtung digital, und für E-Books sowie Audiobooks sind sie auch bereit mehr zu bezahlen als für gedruckte Medien. Ebenso verlagert sich der Kauf mehr ins Digitale – mit neuen Chancen für den eCommerce“, wird hervorgehoben. Weitere Erkenntnisse:
- Während nur noch ein Drittel der Konsumenten ausschließlich gedruckte Medien liest, sind bereits 40% sogenannte „Multiformat-Nutzer“, d.h. sie konsumieren sowohl Printmedien als auch E-Books und Audiobooks.
- Lediglich 5% lesen ausschließlich E-Books. 11% Prozent setzen auf die Kombi „Print und eBook“, 10% auf „Print und Audiobook“.
- Dabei zeigt sich, dass digitale Inhalte vor allem von jüngeren Lesern (Altersgruppe 18-44 Jahre) intensiv genutzt werden: 44% geben an, in den vergangenen sechs Monaten E-Books gelesen zu haben (Altersgruppe 65+: 21%), 43% haben Audiobooks genutzt (Altersgruppe 65+: 14%).
„Die Ergebnisse zeigen, dass E-Books und Audiobooks zwar generell bereits weit verbreitet sind, aber eher von jüngeren Lesern bevorzugt werden“, sagt Lisa Jäger, Partnerin bei Simon-Kucher. „Das hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass jüngere Menschen es stärker gewohnt sind, Inhalte digital zu beziehen und zu konsumieren. Aber je einfacher die Technik wird, desto mehr wird sich die Nutzung digitaler Inhalte in allen Altersgruppen verbreiten. Das Phänomen lässt sich immer wieder beobachten, beispielsweise bei Streaming-Angeboten für Filme wie Netflix: Anfangs war das ein Kanal für Jüngere, hat sich dann aber immer mehr angeglichen.“
Abgefragt wurde auch die Zahlungsbereitschaft. Demnach sind die Konsumenten bereit, für E-Books zwischen 13 und 18 Euro und für Audiobooks zwischen 13 und 19 Euro auszugeben. „Eine Monetarisierung dieser Zahlungsbereitschaften sehen wir im Markt allerdings kaum“, konstatiert Frauke Becker, Director bei Simon-Kucher & Partners. „Wenn klar ist, welche Komponenten eBook-Lesern und Audiobook-Hörern wirklich wichtig sind und dass diese in digitalen Medien auch besser als in gedruckten Büchern erfüllt werden können, dann sollten Verlage dies auch im Pricing berücksichtigen.“
Besonders gefragt: die Kombination aus Lesen und Hören
Die Studie fragte auch ab, wie Konsumenten zur Kombinationen verschiedener Formate stehen. Ergebnis: Besonders die Bündelungen „Print-Buch und Audiobook“ sowie „E-Book und Audiobook“ sind als Angebote attraktiv: 73% der befragten Digitalnutzer können sich vorstellen, eine Kombi „Print-Buch und Audiobook“ zu kaufen, sogar 80% die Kombi „E-Book und Audiobook“ – unter der Prämisse, dass die Kombi mit einem Bündelrabatt von 40% angeboten wird. „Die Kombination aus Lesen und Hören trifft den Nerv vieler Nutzer. Über die Audiobooks wird es möglich, Inhalte unabhängig vom Medium weiter zu verfolgen – wieder ähnlich wie bei Netflix und Co: Man startet den Film auf dem Fernseher und schaut später mobil auf dem Smartphone weiter“, erklärt Becker.
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