Seit die Corona-Pandemie Einfluss auf die Arbeitswelt nimmt, steht auch die Frage nach künftigen Arbeitsmodellen im Fokus. Lange haben sich Arbeitgeber in Deutschland schwer getan mit dem mobilen Arbeiten, doch Corona zwang viele Unternehmen zum Umdenken. Mittlerweile sind Meetings via Zoom, Teams und Co. Normalität in der Arbeitswelt, sind Büroarbeitsplätze zugunsten heimischer Arbeitsplätze fast etwas in den Hintergrund getreten.
Nach dem Ende der Pandemie soll die neue Arbeitswelt hybrider, flexibler werden. Das ist auch eines der Ergebnisse einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Der Verband hat in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage sowie in einer Befragung der eigenen Mitgliedsunternehmen untersucht, wie sich die Arbeitswelt durch die Corona-Pandemie verändert hat. Dabei wurden sowohl unterschiedliche Wahrnehmungen von Mitarbeitern und Führungskräften als auch von Unternehmen der digitalen Wirtschaft und klassischen Unternehmen gegenübergestellt. „Die Studie zeigt deutlich, dass sich die Vorstellungen von Mitarbeitern und Führungskräften unterscheiden“, resümiert BVDW-Vizepräsidentin Anna Kaiser (Tandemploy).
Beim Vergleich der beiden Befragungen ist ein Unterschied bei der Wahl des bevorzugten Arbeitsplatzes zwischen digitaler und „klassischer“ Wirtschaft zu erkennen: Während 25% der Mitarbeiter der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage zum Präsenz-Modell zurückkehren möchten, sind es bei den Mitarbeitern der BVDW-Mitgliedsunternehmen lediglich 3%. Einig sind sich die befragten Mitarbeiter darin, dass sie überwiegend ein flexibles Modell bevorzugen: 53% der Befragten der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage und 70 Prozent der Befragten der BVDW-Mitgliedsunternehmen. Beim flexiblen Modell entscheiden Arbeitnehmer selbst, wo sie über welchen Zeitraum arbeiten: von 100 Prozent Home-Office bis zu 100% Präsenzzeit im Büro ist alles möglich. „Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Arbeitnehmer der digitalen Wirtschaft künftig flexibler arbeiten möchten. Es wird also kein Zurück zur alten Normalität vor der Pandemie geben“, führt Marcus Merheim (DEBA), stellvertretender Vorsitzender des BVDW-Ressorts „Arbeitswelt der Zukunft“, aus.
Dieser Unterschied zeigt sich auch bei den aktuellen Plänen der Führungskräfte: Circa 40% der Befragten der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage geben an, dass sie nach der Pandemie zu einem Präsenz-Modell zurückkehren werden, während es bei den befragten Führungskräften der BVDW-Mitgliedsunternehmen lediglich 7% sind. Führungskräfte der BVDW-Mitgliedsunternehmen planen überwiegend, ein hybrides Modell einzurichten (70 %). Beim hybriden Modell können Arbeitnehmer in einem festgelegten Rahmen, der in Abhängigkeit des Tätigkeitsfeldes im Unternehmen variieren kann, einen Teil ihrer Arbeit im Home-Office bzw. mobil verrichten. Die Anzahl der Präsenztage und -stunden im Büro ist ebenfalls vorgegeben.
Die Veränderungen treffen auch die Buchbranche mit ihren vielfältigen Unternehmen. Gerade in solchen Branchenbereichen, in denen Präsenz nicht zwingend erforderlich ist, wird über künftige Arbeitsmodelle diskutiert. buchreport hat dazu aktuell eine breit angelegte Befragung von Unternehmen durchgeführt. Thema: „Mobiles Arbeiten“ und „New Work“.
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