Im deutschen Einzelhandel wird es schwieriger, Fachpersonal zu finden. Betroffen davon sind vor allem die personalintensiven Filialisten. Das ist das Ergebnis einer Handelsumfrage des Marktforschungsunternehmens EHI Retail Institute, das 26 Personalverantwortliche befragt hatte, vor allem aus dem Lebensmittelhandel sowie dem Branchenbereich Waren- und Kaufhäuser. Der Personalmangel ist allerdings auch im Buchhandel durchaus zu spüren, wie buchreport in verschiedenen Umfragen feststellte – im Buchhandel zwickt es vor allem im Bereich der Aushilfen für das Weihnachtsgeschäft.
Das EHI nennt in seiner Umfrage vor allem die Suche nach Fachkräften und Auszubildenden als schwierig. Rund 80% der befragten Personaler gaben Probleme an, Mitarbeiter zu finden. In den Filialen sei auch die Besetzung von Ausbildungsplätzen für 69% ein größeres Problem. In der Logistik und Zentrale sähe es mit 30 bzw. 15% etwas entspannter aus.
Eine starke Rolle bei der Besetzung von Arbeitsplätzen hat zuletzt auch die Corona-Pandemie gespielt. Je 42% der Befragten in den Bereichen Filialen und Logistik sagen, dass Bewerbungen im Vergleich zu vor der Pandemie abgenommen haben. Im Bereich Zentrale geben dies fast ein Drittel an (31%). Dabei erklärt mehr als die Hälfte (54%), dass der Bedarf an Mitarbeitenden in der Corona-Zeit gestiegen ist.
Eine Erklärung für fehlendes Personal könnte das verschlechterte Image einzelner Branchen während der Pandemie sein. Für 58% der Recruiter hat das Image von Kauf- und Warenhäusern durch lange Schließungen der Läden und der damit verbundenen Unsicherheit (u.a. Kurzarbeit, Verlust des Arbeitsplatzes) gelitten. Für die Branche Mode & Accessoires sehen dies sogar 61%. Als Gewinner eines verbesserten Images sehen die Personalverantwortlichen die in der Corona-Zeit stets geöffneten Lebensmittelhändler (54%) sowie Baumärkte und Einrichtungshäuser (46%).
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