Vor einem Jahr legte der deutsche Buchhandel ein furioses Jahresfinale vor, allein die Umsätze im Dezember konnten den bis dahin aufgelaufenen Umsatzrückgang von –3% nahezu ausgleichen. Vor diesem Hintergrund sieht die Situation zum Auftakt des Weihnachtsgeschäftes 2009 sogar deutlich freundlicher aus.
Der stationäre Buchhandel geht diesmal mit einem kleinen Plus von gut 1% auf die Zielgerade, hat damit also eine bessere Ausgangsposition als im Vorjahr. Im Vergleich mit den Kollegen aus dem klassischen Einzelhandel schneiden die Buchhändler ohnehin besser ab: Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat für die ersten drei Quartale einen Umsatzrückgang von nominal –2% errechnet und ist über seine Prognose, dass der Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft „nur“ 1,5% unter den Vorjahresumsätzen bleiben wird, gar nicht so unzufrieden.
Für den Buchhandel gibt es allerdings keinen Grund, sich der eigenen Sache zu sicher zu sein. Erstens wurde der Mehrumsatz durch Preissteigerungen erreicht, die Zahl der verkauften Bücher war im stationären Handel rückläufig. Zweitens sind die Umsätze in den ersten drei Novemberwochen hinter 2008 zurückgeblieben, sodass das aufgelaufene Jahresplus schon etwas abschmolzen ist. Wohl und Wehe der Branche hängen also vom Dezember ab, der erfahrungsgemäß ca. 18% zum Jahresumsatz beiträgt.
Umfragen, Studien und Prognosen machen den Buchhändlern allerdings gute Hoffnung: Die Meinungsforscher sind sich wieder einmal sicher, dass Bücher die meistverschenkten Artikel sein werden. Zu diesem Ergebnis kommen übereinstimmend die Unternehmensberatung Deloitte, die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young und der Online-Preisvergleicher Twenga.
aus buchreport.express 48/2009
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