Die Presse weltweit untersucht die Übernahme von Marvel durch Disney (buchreport.de berichtete). „Nur wer an Superhelden glaubt, hält wohl auch Disneys Übernahme des Superhelden-Königreichs Marvel für einen möglichen Erfolg“, spottet das Wall Street Journal. Der Preis, den Disney für Marvel zahle, sei rund 23 Mal höher als der erwartete Gewinn des kleineren Wettbewerbers. Disneys begründe den Deal damit, mehr Geld mit den unzähligen Marvel-Figuren wie „Spiderman“, „X-Men“ und „Hulk“ verdienen zu wollen. Allerdings hätten zahlreiche Unternehmen die Lizenzen für die bekanntesten Figuren bereits erworben, um sie in Filmen, Animationen, Themen-Parks und Zeitschriften verwenden zu können.
Der Kauf des Marvel-Verlags koste den Mickey-Mouse-Konzern viel Geld, könnte sich aber schon bald lohnen, schreibt dagegen die Financial Times Deutschland. „Keine Frage, 4 Mrd. $ sind viel Geld für Comicfiguren – zu viel“, meint das Blatt. Immerhin seien die Disney-Kurse an der Börse nach dieser Nachricht kräftig gesunken. Allerdings seien die Marvel-Figuren eine perfekte Ergänzung zum Disney-Portfolio.
Wenn Disney vier Milliarden Dollar für die Übernahme von Marvel zahlt, dann haben die Investoren des Comic-Verlags ihren Einsatz bei dem Unternehmen mehr als vervierfacht, schreibt das Fortune-Magazin. Das sei ein heroisches Ergebnis für ein Unternehmen mit Kultstatus, das in den 90er Jahren mehrfach Insolvenz beantragen musste. Marvel habe sich in den letzten Jahren in eine Art „Mini-Disney“ verwandelt.
Weitere Artikel: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 16), ftd.de
BÜCHER & AUTOREN
Erlangens Poetenfest: ist kein Geheimtipp mehr, geschätzte 12.000 Besucher waren es diesmal.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 35), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 13)
War sells: Hitlers Schuld am Zweiten Weltkrieg steht eindeutig fest – dennoch verkaufen sich apologetische Bücher zum 1. September 1939 gut.
welt.de
Max Frisch: Der Schriftsteller als Architekt – wie der Autor in Zürich ein Freibad baute.
tagesspiegel.de
Ingo Schulze: Ein Besuch bei dem Schriftsteller , der aus Dresden stammt und heute in Berlin lebt – und weiß, warum das rote Sachsen schwarz wurde.
welt.de
ONLINE
Google: Auf dem Online-Werbemarkt attackieren vier Medienunternehmen den Rivalen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 17)
Soziale Netzwerke: Viele Unternehmen wagen die ersten Schritte bei Facebook & Co., eine richtige Strategie fehlt aber meist noch.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 21)
MEDIEN & MÄRKTE
Literaturen: Das relaunchte Heft erscheint im Oktober, aber dieser geht einher mit der Umstellung auf einen Zweimonatsrhythmus (bisher zehn Hefte im Jahr) – und mit nur noch der Hälfte der vierköpfigen Redaktion.
tagesspiegel.de
Medienkonzerne: Bertelsmann will mehr als 900 Mio Euro einsparen, trotzdem droht in diesem Jahr ein Verlust.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 17)
Messen: Die Messen setzen auf neue Angebote des Webs, um Informationen breiter zu streuen und mit Nutzern in den Dialog zu treten.
welt.de
Kommentar hinterlassen zu "Superhelden ziehen um"