Thalia will künftig nicht nur E-Books selbst verlegen, sondern auch die Kunden mit Rezensionen der Sortimenter ködern. Das kann jede Buchhandlung mit ihrer Internetseite erreichen und zwar viel besser als Thalia.
Zum Wochenende machte ein Artikel auf wiwo.de die Runde, in dem Thalia-Chef Michael Busch ankündigt, zukünftig E-Books selbst zu verlegen. Interessant an diesem Interview fand ich den Teil, in dem Herr Busch etwas über die Konkurrenz aus dem Internet und über die Strategien sagt, wie auf der Thalia-Website reagiert werden soll: „Der Unterschied ist, dass Kunden bei uns neben ihren eigenen Buchtipps auch persönliche Buchbesprechungen von Thalia-Buchhändlern finden und damit deren Beratungskompetenz nicht nur in der Buchhandlung, sondern auch im Internet nutzen können – und das 24 Stunden täglich.“
Das fand ich interessant, und ein wenig belustigt hat es mich auch: Die Website der Schiller Buchhandlung bietet das seit Jahren! Auch bei uns können sich die KundInnen die Tipps „ihrer“ Lieblingsbuchhändlerin gezielt ansehen, indem sie einfach auf den Namen der Rezensentin klicken. Das ist sicher nicht so schick wie eine eigene Seite für jeden Mitarbeiter, aber der Effekt ist ganz ähnlich. Leider habe ich für diese Funktion noch nie so ein schönes Interview geben dürfen 😉
Nein, aber im Ernst: Hier wird beschrieben, was jede Buchhandlung mit ihrer Internetseite erreichen könnte und zwar viel besser als Thalia! Thalia hat kompetente Mitarbeiterinnen, aber allein durch die Größe der Läden, die langen Öffnungszeiten und den damit verbundenen Schichtbetrieb wird es viel schwieriger für die Kundinnen und Kunden sein, zu einzelnen Mitarbeitern ein persönliches Verhältnis aufzubauen – das gelingt in kleineren Buchhandlungen meist besser. Und vom Vertrauen lebt letztlich auch die Empfehlung. Persönliche Empfehlungen im Internet könnten deshalb auch im Internet bei kleinen und mittleren Buchhandlungen gut funktionieren, weil es dort besser gelingt, persönlich aufzutreten. Das hat Leander Wattig in einem buchreport-Artikel „1a Lage und persönliche Lage ins Netz heben“ bereits thematisiert.
Ich habe dieses Statement von Herrn Busch also als Ermutigung und auch als Bestätigung genommen, mit unserer Internetseite weiterhin phantasievoll zum Lesen zu animieren. In unserer Kategorie BuchtippPLUS beispielsweise bieten wir nicht nur Videos oder andere multimediale Zusatzinformationen zu einzelnen Büchern, sondern haben ganz neu die Anwendung book2look integriert, mit deren Hilfe unsere Kundinnen und Kunden auch online das tun können, was sie im Laden am liebsten tun: In Büchern blättern, die wir empfehlen. Gekoppelt an unseren Warenkorb kann ich dieses Blättern auch auf meiner Facebookseite ermöglichen oder meinen Tipp inclusive blättern twittern – die Bestellung landet wieder bei mir. Schade nur, dass viele Verlage hier noch nicht mitmachen – das ist ein Tool, das wirklich hilfreich ist.
Es müssen ja nicht gleich Hörduschen, Touchscreens oder eigene E-Books sein – fangen wir doch einfach damit an, unsere Internetseiten inhaltlich lebendig und interessant zu machen, damit nicht nur Thalia die Antwort auf die Frage ist, ob es morgen nur noch Internetbuchhändler geben wird.
Susanne Martin
Liebe Frau Martin und MitstreiterInnen,
das ist wieder typisch: Jemand macht bereits seit Jahren etwas (in Ihrem Fall die persönlichen Rezensionen) und ist auch erfolgreich, aber ein anderer klaut die Idee, heimst die Lorbeeren ein und gibt Interviews… Ähnlich ging es übrigens dem Gründer von Sevenload mit seinem Konkurrenten Youtube!
Da bewahrheitet sich: Tue Gutes und rede drüber 🙂 Ich möchte ergänzen: Bevor es ein anderer tut!
Über diese Thalia-Ankündigung musste ich herzlich lachen. Legen doch unsere Kunden schon seit Jahren Wert auf unsere ganz persönlichen Buchempfehlungen, die nicht unbedingt der Bestseller-Liste entsprechen. Und so ganz nebenbei: Ist das nicht auch unsere Hauptaufgabe als Sortimenter, eine Auswahl zu treffen? Und die treffen wir nach reichlichem Lesen!
Hier mal ein Beispielslink, der zeigt wie die Verkmüpfung an die Rezensention funktioniert. Im Beispiel Susanne Martin.
http://www.schiller-buch.de/html/deutsch/buchtipps/buchtipps.php?bereich=rezensent&rezensent=Susanne+Martin
Hier mal ein Beispielslink, der zeigt wie die Verkmüpfung an die Rezensention funktioniert. Im Beispiel Susanne Martin.
http://www.schiller-buch.de/html/deutsch/buchtipps/buchtipps.php?bereich=rezensent&rezensent=Susanne+Martin
Hier mal ein Beispielslink, der zeigt wie die Verkmüpfung an die Rezensention funktioniert. Im Beispiel Susanne Martin.
http://www.schiller-buch.de/html/deutsch/buchtipps/buchtipps.php?bereich=rezensent&rezensent=Susanne+Martin