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Sven Fund: Die Peer-Review-Müdigkeit bekämpfen

Das Peer-Review-System ist für die Wissenschaftspublizistik elementar. Sven Fund hat bei Reviewer Credits das Ruder übernommen, das diese Begutachtungsarbeit von Forschenden sichtbar machen will.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen die Qualität sicher, indem sie, organisiert von Verlagen, vor der Veröffentlichung die Forschungsarbeiten ihrer Kollegen begutachten. Für die Wissenschaftspublizistik ist dieses Peer-Review-System elementar.

Der zeitliche Aufwand liegt nach Schätzungen bei jährlich über 63 Mio Stunden. Für viele Wissenschaftler ist die Begutachtung ein fester Bestandteil ihrer Arbeit, der auch in  Arbeitsverträgen festgeschrieben ist. Jedoch ist dieser Teil der wissenschaftlichen Arbeit wenig sichtbar und zahlt damit auch nicht auf die eigene Karriere ein. 

Reviewer Credits will das ändern und mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für die Qualitätssicherung durch Peer Review schaffen. Sven Fund und andere erfahrene Unternehmer im wissenschaftlichen Verlagswesen haben bei dem ursprünglichen Spin-Off-Unternehmen der Universität Mailand-Bicocca jetzt das Ruder übernommen. Ein Gespräch mit Sven Fund über Bedeutung und Schwächen des Peer-Review-Systems. 

 

Sven Fund hat langjährige Managementerfahrung im wissenschaftlichen Verlagswesen. Er war u.a. bei Springer und De Gruyter aktiv. Zuletzt hat Fund auch eigene Geschäfte aufgebaut (Open-Access-Dienstleister Knowledge Unlatched) oder als Business Angel begleitet (SciFlow, ein kollaboratives Texterstellungstool). Hauptberuflich führt er Knowledge Unlatched, das mittlerweile bei Wiley angedockt ist. (Foto: Yves Sucksdorff)

Wozu braucht es einen Leistungsnachweis für Peer Review?

Peer Review ist die zentrale Qualitätssicherung des wissenschaftlichen Publizierens und bisher stark auf Altruismus ausgelegt. In einem System, in dem immer stärker quantifiziert und auf den academic record geschaut wird, wenn es um die Berufung von Professoren oder Beförderungen geht, ist es absurd, dass ein Teil der Arbeit, der angeblich so wichtig ist, so unsichtbar bleibt. Verlage beklagen mittlerweile sogar eine Müdigkeit unter Forschenden zum Peer Review, eine reviewer fatigue, wie es international so schön heißt. Dem müssen wir etwas entgegensetzen.

Was können Reviewer Credits da leisten?

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