Kommen die Piraten? Am heutigen Donnerstag richten einige Verlage einen vom Börsenverein initiierten Tag der offenen Tür im Zeichen des Urheberrechtsstreits aus.
Beispiele aus dem Aktionstagsprogramm:
- In Berlin wollen Cornelsen und De Gruyter jeweils in ihren Räumen Politikern und Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erklären, wie Bildungs- und Wissenschaftsinhalte entstehen, Cornelsen bietet eine Lehrerin auf, die den Unterschied zwischen Unterrichtsmaterial aus Verlagen und frei verfügbarem Internetangebot herausarbeitet.
- Bei De Gruyter gab es zwei Anmeldungen, bei Cornelsen zehn, man stellt sich beim Schulbuch-Riesen aber auf mehr Andrang ein, zumal sich auch die Medien angesagt haben und vielleicht ja auch Christopher Lauer kommt, der Piraten-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, der vor ein paar Tagen einen Entwurf für Modifikationen des Urheberrechts vorgelegt hatte.
- Beim Mitteldeutschen Verlag in Halle rechnet man eher mit „normaler Bevölkerung“, die am Dienstag per Zeitungsartikel zum Besuch animiert wurde, nachdem die Resonanz auf Politiker-Einladungen schwach war.
- Stroemfeld-Verleger KD Wolff hebt in Frankfurt zusammen mit seinem Autor Roland Reuß die Schrift „Ende der Hypnose“ aus der Taufe, die das Buch den „entindividualisierenden digitalen Techniken“ entgegenhält.
- Ulmer-Verleger Matthias Ulmer, der mit dem Verlegerausschuss den Aktionstag initiierte, hat Lokalpolitiker, Piraten-Vertreter, Bibliothekare, Schüler, Lehrer und Hochschullehrer in den Stuttgarter Verlag geladen zu einer 13 Stationen umfassenden „Wanderung“.
- Volles Haus mit mehr als 60 Besuchern erwartet der Psychiatrie Verlag in Köln, aber vor allem weil er zugleich viele Kollegen zum Verlagsfest zur Einweihung seiner neuen Räume eingeladen hat. In diesem Rahmen ist auch eine Urheberrechts-Talkrunde, moderiert von Verleger York Bieger, vorgesehen.
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