„Tannöd“ (bundesweiter Kinostart am 19. November) ist ein packender und atmosphärisch dichter Film nach dem gleichnamigen und mehrfach ausgezeichneten Krimi-Bestseller von Andrea Maria Schenkel. Regisseurin Bettina Oberli inszenierte die fesselnde Geschichte über ein Dorf und seine düsteren Geheimnisse mit einem herausragenden Darstellerensemble (u. a. Julia Jentsch, Monica Bleibtreu, Volker Bruch und Brigitte Hobmeier).
„Das Vaterspiel“ (ab 26. November) erzählt drei Familiengeschichten, die über Raum und Zeit hinweg schicksalhaft verbunden sind: Eine jüdische Familie, die bei den Massakern der Nazis in Litauen fast vollständig vernichtet wird. Die Familie der nationalsozialistischen Täter, die sich nach Amerika retten konnten und dort einen grotesken Zusammenhalt bewahrt. Eine vom Auseinanderbrechen bedrohte Familie, die im heutigen Wien die Nachwehen der Vergangenheit zu spüren bekommt.
Der 1999 erschienene Roman von Josef Haslinger rührt an einer Fülle komplexer Fragen über die Abgründe vertrackter Familienbeziehungen, über die Verarbeitung des Nationalsozialismus, über Gewalt in Computerspielen. Mit seiner besonderen Sensibilität für multiple Erzähllinien hat Michael Glawogger das Buch 10 Jahre nach seiner Entstehung feinfühlig und vielstimmig verfilmt. Ein Film, der den Nationalsozialismus thematisiert, ohne eine einzige Hakenkreuzfahne zu zeigen. Ein Film, der bei allem Ernst einen spezifisch österreichischen Humor bewahrt.
Außerdem bald auf der Leinwand: der zweite Teil von Stephenie Meyers Bis(s)-Trilogie „Bis(s) zur Mittagsstunde“ (ab 26. November) sowie „Wo die wilden Kerle wohnen“ nach dem Kinderbuchklassiker von Maurice Sendak (ab 3. Dezember).
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