Die Wolken über Borders UK sehen immer düsterer aus, nachdem WH Smith am Freitag die Verhandlungen zur Übernahme des angeschlagenen Filialisten abgebrochen hat. Jetzt versuchen die Borders-Manager, so schnell wie möglich Gespräche mit dem Wettbewerber HMV (dem u.a. Waterstone’s gehört) einzufädeln.
Nach einem Bericht der Londoner „Times“ fehlt es dem britischen Filialisten besonders an Kapital – sollten Verlage die Lieferungen stornieren, so die Befürchtung der Borders-Manager, sei das gesamte Weihnachtsgeschäft in Gefahr. Nach Angaben der Zeitung interessieren sich mögliche Investoren bislang nur dafür, einzelne Teile von Borders UK zu übernehmen.
Der „Bookseller“ berichtet, dass die Borders-Buchhändler sogar keine Kundenbestellungen mehr aufnehmen – offenbar, weil Borders nicht mehr von allen Verlagen beliefert wird.
Seit sich die amerikanische Borders Group vor knapp zwei Jahren aus dem britischen Buchmarkt verabschiedet hat, vollzieht sich der Abstieg von Borders UK im Eiltempo:
- Im Juli wurden Spekulationen, dass Investmentberater von Clearwater Corporate Finance ins Haus geholt wurden, um den britischen Großbuchhändler für einen Verkauf „schön zu machen“, noch energisch dementiert.
- Vier Wochen später wurden die ersten Filialen geschlossen,
- -während die Führungsriege weitgehend abgetaucht war, um nach dem von der Investmentfirma Valco Capital Partners finanzierten Management-Buy-out die Zukunft des britischen Buchhandelsunternehmens neu zu ordnen.
- Im Herbst zeichnete sich ab, dass sich Borders von den sieben Filialen der Londoner Boulevard-Buchhandlungen Books Etc., einst Herzstück des Unternehmens, trennen will.
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