Das in der Finanzkrise unter Beschuss geratene Verlags- und Finanzdienstleistungsunternehmen McGraw-Hill Companies plant im September eine Abspaltung von McGraw-Hill Education (MHE). Der größte Bildungsverlag in den USA gilt in dem von Harold McGraw III (Foto) geführten Konzern als vergleichsweise margenschwach und perspektivenlos.
Wie die britische „Financial Times“ berichtet, steht die geplante Umstrukturierung und mögliche Trennung der beiden Geschäftsbereiche im Kontext der jüngsten Abwertung der Bonität der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. Die Konzerntochter müsse neu aufgestellt werden.
Mit dem möglichen Verkauf der Verlagssparte würde das börsennotierte Unternehmen auf den Druck der Aktionäre reagieren, die ein höheres Wachstum beider Geschäftsbereiche fordern und dies als separate Einheiten für möglich halten – Synergien gebe es angesichts der unterschiedlichen Geschäftsbereiche nicht. Der Konzern habe in den vergangenen Jahren mehr Geld in die Finanzdienstleistungssparte investiert, die höhere Gewinnmargen einbringe, schreibt die „Financial Times“. Die Entscheidung zur Aufspaltung sei allerdings noch nicht gefallen, und der Verwaltungsrat könnte noch einen anderen Kurs einschlagen.
McGraw-Hill Education belegt mit einem Umsatz von 1835 Mio Euro Platz 7 im buchreport-Ranking der weltgrößten Buchkonzerne (hier mehr Informationen). In der US-Buchbranche ist Wachstum für MHE nur noch organisch möglich, denn größere Übernahmen würden die US-Kartellbehörden aufgrund der marktführenden Position nicht abnicken. Organisches Wachstum wiederum ist aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes derzeit ebenfalls schwierig, denn in vielen US-Bundesstaaten wurden die Bildungsetats gekürzt.
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