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Temel Kahyaoglu: »Orientieren uns weniger an Fachmedien als an Blättern wie der ‚Vogue‘«

„Prokom“-Titelseite (Foto: Milton Glaser)

„Prokom“, das „Produktkulturmagazin“, erscheint vierteljährlich, mit fast 200 Seiten, in zwei Sprachen und im Überformat. Inhalte liefern Redaktionen an neun Standorten weltweit. Der Kern des Geschäftsmodells ist die genaue und individuelle Kenntnis der Zielgruppe – Person für Person. Herausgeber Temel Kahyaoglu erläutert im pubiz-Interview, wie das System „Prokom“ funktioniert.

 

Herr Kahyaoglu, Sie behaupten, Sie verlegen das einzige Lifestyle-Magazin, dessen einzelne Leser der Redaktion persönlich bekannt sind. Wie kann das überhaupt gehen bei einer Auflage von bis zu 24.000 Exemplaren?

Es geht sogar sehr gut, weil wir selbst die Leser auswählen und auf Kundendaten größten Wert legen.

„Personendaten“ – das hieß bei den meisten Verlagen sehr lange, dass sich halt irgendwer um korrekte Kundenadressen kümmert. Was hat sich verändert, dass nun viele Medienunternehmen „heiß“ auf das Thema CRM sind?

Mit den heutigen Möglichkeiten der digitalen Marktbearbeitung haben Unternehmen die Chance, mit Kunden und möglichen Kunden in Interaktion zu treten und direktes Feedback zu erhalten. Die saubere Verwaltung von Kundeninformationen und anderen Daten ist die Voraussetzung, um genau zu wissen, welche einzelnen Handlungsschritte erforderlich sind. Und nach diesem Prinzip agieren wir.

Was war die Initialzündung für das Fachmagazin „Prokom”?

Unser ursprüngliches Magazin „Prokom Report“ war eine Zusammenstellung von Success Stories einzelner Hersteller von Technologie und Software. Es berichtete also über die Supply-Seite und wandte sich an die Supply-Seite. Die PR der Hersteller prägte die Berichterstattung. Wir erkannten schnell, dass die Hersteller diese Informationen von uns nicht brauchten. Also definierten wir unser Zielpublikum neu und fanden es auf der Demand-Seite – in den großen und mittelständischen, vielfach international agierenden Unternehmen des DACH-Raumes und darüber hinaus. Mit diesem Publikum hatten wir reiche Erfahrung aus Hunderten von Software-Evaluationen. Zusätzlich befragten wir die Zielgruppe intensiv, welche Mehrwerte sie sich wünscht.

Und was wünscht sie sich?

Es stellte sich heraus, dass das Zielpublikum vor allem daran interessiert ist, den Markt für Technologie zu verstehen. Im Ergebnis veränderten wir die komplette Kommunikation und den kompletten Auftritt, wir ließen öde Screenshots weg und machten aus dem Heft ein Kulturmagazin mit opulenten Bildgeschichten zu Themen wie Lifestyle und Technik. Wir orientierten uns dabei weniger an Fachmedien als an Blättern wie der „Vogue“ oder dem „Manager Magazin“. Wir wollten Bildergeschichten. Dieses Konzept haben wir eine Zeitlang erprobt und optimiert, bis es perfekt war. Da auch Unternehmenskultur Kultur ist, nennen wir unser Heft seitdem „Produktkulturmagazin“.

Interessiert, wie das Magazin vertrieben wird und welche Rolle Datenjournalismus spielt? Lesen Sie weiter auf pubiz.de

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