Je tiefer ein Medienkonzern in einer Transformation steckt, desto größer die Spuren in der Bilanz, so scheint es mit Blick auf die 9-Monate-Bilanz von Bertelsmann. Zwar feiern die Gütersloher einen Rekordumsatz, doch unter dem Strich brach der Überschuss ein, unter anderem wegen des neu ausgerichteten Buchgeschäfts.
Laut Bertelsmann wuchs der Umsatz um 4,3% auf 11,82 Mrd Euro, den höchsten Wert seit sieben Jahren. Und auch das Operating EBITDA übertraf mit 1,48 Mrd Euro leicht den Vorjahreswert (1,46 Mrd Euro) – Zuwächse, die aber in erster Linie durch Zukäufe zu erklären sind, darunter der Zusammenschluss von Penguin und Random House und der vollständige Erwerb des Musikrechteunternehmens BMG.
Der Konzernüberschuss sank dagegen in den ersten neun Monaten um mehr als die Hälfte auf 285 Mio Euro. Allerdings verweist Bertelsmann darauf, dass der Vorjahreswert (623 Mio Euro) durch positive Sondereffekte geprägt gewesen sei. Als Ursachen des reduzierten Konzernergebnis’ verweist Bertelsmann auf
- eine Wertberichtigung auf die TV-Aktivitäten der RTL Group in Ungarn,
- Verluste aus dem Verkauf des italienischen Druckgeschäfts von Be Printers und des spanischen Clubgeschäfts,
- Kosten für die Integration von Penguin und Random House und für den Rückbau der Direktkundengeschäfte in Deutschland.
Konzernchef Thomas Rabe zeigt sich dennoch „sehr zufrieden“, Bertelsmann wachse, sei sehr profitabel und komme bei der Strategieumsetzung gut voran. Rabe nennt u.a. den Einstieg in den US-amerikanischen E-Learning-Markt (mit dem Erwerb von Relias Learning) – ein Schritt, um „Bildung“ langfristig als dritte Ertragssäule neben Medien und Dienstleistungen zu etablieren.
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