Buchkette will künftig E-Books direkt in den Filialen verkaufen
Thalia sagt Amazon den Kampf an
Branchenprimus Thalia reagiert auf die Schwäche des hauseigenen „Oyo“: Der Filialist nimmt den E-Reader „Bookeen Cybook Odyssey“ ins Sortiment. Außerdem wollen die Hagener E-Books künftig direkt in den Filialen vor Ort verkaufen – und sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Pure Playern wie Amazon verschaffen.
Laut Mitteilung aus Hagen will die Douglas-Tochter den „Cybook Odyssey“ (Foto) ab dem 20. Juni verkaufen. Das vom französischen Unternehmen Bookeen hergestellte Gerät verfügt über einem Touchscreen und soll 119 Euro kosten. Der E-Book-Shop von Thalia ist bereits vorinstalliert und kann drahtlos per WLAN genutzt werden.
Dass sich der „Oyo 2“ nicht so erfolgreich verkauft, hatte Konzernchef Henning Kreke auf der Douglas-Hauptversammlung im März 2012 eingeräumt. Im Mai 2012 machte das Gerücht die Runde, dass Thalia deshalb künftig den „Nook“-Reader der US-Buchkette Barnes & Noble vertreiben will (hier nachzulesen).
Filialist will Online- und Offline-Kanäle enger verzahnen
Des Weiteren will der Filialist die Online- und Offline-Kanäle enger verknüpfen, um sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber reinen Online-Händlern (s. auch „Amazon ist das Maß aller Dinge“) zu verschaffen. Das Wechselspiel soll in beide Richtungen funktionieren:
Übertragung buchhändlerischer Kompetenz in den Digitalbereich: Kunden können die Buchempfehlungen und Rezensionen der Thalia-Buchhändler in Zukunft auch über die E-Reading-Apps (Apple iOS und Android) der Filialisten abrufen.
Präsenz digitaler Angebote im stationären Buchhandel: Künftig sollen die Kunden elektronische Inhalte auch direkt vor Ort im Laden erwerben können – möglich werde dies laut Thalia über „besondere E-Book-Boxen“.
„Wir haben im Bereich E-Reading ein stabiles Fundament geschaffen, auf das wir aufbauen und mit dem wir weiter wachsen wollen. Die rasanten Entwicklungen im E-Reading-Markt und die steigenden Absätze von E-Books im vergangenen Jahr bestätigen die Strategie von Thalia, in Zukunft dieses Segment konsequent voran zu treiben“, erklärt Thalia-Geschäftsführer Michael Busch.
Mehr zum Thema lesen Sie im aktuellen buchreport.express 24/2012 (erscheint am Donnerstag, 14. Juni, und ist hier zu bestellen).
Thalia hat im eBook-Sektor eine Reichweite von ca. 15%. Wie viele ihrer Kunden werden wohl wegen eines eBook-Kaufs in eine Filiale kommen? Das Konzept scheitert schon alleine an der Masse, vom hilflosen Versuch, die Ladenpräsenz als Asset für den eBook-Kauf zu betrachten, mal ganz abgesehen.
Buchhandel? Bitte nachahmen. (und das geht auch ohne eigenem monokulturellem eRederangebot…- ich zahle auch im Laden und bekomme das Buch per Mail nach Hause…)
Auch als reiner eBookleser gehe ich gerne in Buchläden, die die Branche doch wirklich immer atraktiver gestaltet haben, und würde dann dort ein gefundenes Buch sofort als eBook im Laden kaufen. Geht nur nie, also trage ich mein Geld immer wieder raus. Überlasst doch das Geschäft und die Zukunft nicht nur Ketten und dem Netz. Und wenn dann die Läden eben teilweise Showrooms werden… Kann doch dem Geschäft nur zuträglich sein, mein Geld zu nehmen und das „Stück Buch“ bleibt sogar im Laden und muß nicht ersetzt werden.
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Auch als reiner eBookleser gehe ich gerne in Buchläden, die die Branche doch wirklich immer atraktiver gestaltet haben, und würde dann dort ein gefundenes Buch sofort als eBook im Laden kaufen. Geht nur nie, also trage ich mein Geld immer wieder raus. Überlasst doch das Geschäft und die Zukunft nicht nur Ketten und dem Netz. Und wenn dann die Läden eben teilweise Showrooms werden… Kann doch dem Geschäft nur zuträglich sein, mein Geld zu nehmen und das „Stück Buch“ bleibt sogar im Laden und muß nicht ersetzt werden.