Thalias vielbeachtete Vertriebspartnerschaft mit Osiander war 2020 vor allem dazu gedacht, die Digitalisierung voranzutreiben, Vertrieb und Beschaffung zu straffen. Das Bundeskartellamt hatte das Vorgehen seinerzeit gebilligt und betont, es werde keine wesentliche Behinderung des stationären Wettbewerbs geben.
Nun gestalten beide Unternehmen im südbadischen Weil am Rhein jedoch eine schnelle Rochade: Im neuen Einkaufszentrum Dreiländergalerie hatte eigentlich Osiander eine neue Filiale auf 233 qm eröffnen wollen. Doch „strategische Gründe“, u.a. Personalmangel und eine veränderte Marktlage, führten nun zu der „gemeinsamen“ Entscheidung, das neue Ladenlokal doch durch Thalia selbst betreiben zu lassen.
2018 hatte Thalia in Weil am Rhein die Buchhandlung Kastl übernommen. Nun verlässt Thalia diese alten Räume in der Hauptstraße 292 und zieht 600 Meter weiter ins Einkaufszentrum, ein stationärer Parallelbetrieb der beiden verbundenen Unternehmen bleibt also aus.
Die Veränderung in Weil am Rhein dürfte in einem größeren Zusammenhang gesehen werden: Zuletzt hatte Osiander sein Filialnetz nach zwei Jahren Corona-Pandemie auf den Prüfstand gestellt und dabei auch einige Filialen aufgegeben.
Kommentar hinterlassen zu "Thalia statt Osiander: In Weil am Rhein wird umgeplant"