buchreport blickt aufs Branchenjahr 2018 zurück. Hier ein Überblick über die Ereignisse im Dezember.
- 1. Dezember: Der buchreport-Umsatztrend weist für November (PLUS-Beitrag) ein Plus von 2,9% im Gesamtmarkt und 2,3% im stationären Handel aus. Damit ist in Deutschland die Kurve im Gesamtmarkt nach 11 Monaten wieder auf dem Vorjahresniveau angelangt und nähert sich auch stationär wieder der Nulllinie. Der Adventsauftakt ist dann aber eher verhalten.
- 3. Dezember: Die Rahmenbedingungen des Buchhandels kommen auf den Prüfstand: Anfang Oktober hatten die EU-Finanzminister den Weg frei gemacht, nur 7% statt 19% Mehrwertsteuer auf E-Books festzusetzen. Jetzt ist eine neue EU-Umsatzsteuerrichtlinie (PLUS-Beitrag) in Kraft getreten, die Mitgliedsstaaten die Implementierung in nationales Recht ermöglicht. Außerdem sprechen sich die Fraktionen des Bundestages für die Beibehaltung der Buchpreisbindung aus. Sie stützen einstimmig einen Antrag, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, der Empfehlung der Monopolkommission zur Abschaffung der Buchpreisbindung nicht zu folgen.
- 13. Dezember: Der scheidende Kiepenheuer-&-Witsch-Verleger Helge Malchow ist im Dezember ein gefragter Gesprächspartner der Medien. buchreport befragt ihn (PLUS-Beitrag), wie er die öffentliche und politische Rolle von Verlegern versteht: „Der Buchverleger ist verantwortlich für die Qualität des Programms, den Ruhm sollen die Autoren ernten. Wir Verleger melden uns eher zu Wort, wenn es um die Rahmenbedingungen für eine kreative Buchkultur geht, z.B. um die Verteidigung des Urheberrechts, die Buchpreisbindung oder die VG Wort.“
- 15. Dezember: Zur Frankfurter Buchmesse hat Bonnier angekündigt, seine Hardcover künftig nicht mehr einschweißen zu wollen. Der Vorstoß von CEO Christian Schumacher-Gebler ist in der Branche insgesamt positiv aufgenommen worden. Seit dem 19. November läuft der große Praxistest mit Ullstein-Bestsellerautorin Nele Neuhaus („Wir müssen diesen Schritt wagen“), deren neuer Krimi „Muttertag“ ohne Folie ausgeliefert wurde und auch folienlos zum Bestseller avanciert. Mittlerweile ziehen zahlreiche Verlage nach, u.a. Matthes & Seitz, Delius Klasing, Die Werkstatt und Hanser.
- 19. Dezember: Bücher über die US-amerikanische Politik prägen die Jahresbestsellerliste im Hardcover Sachbuch, allen voran die Autobiografie „Becoming“ der ehemaligen First Lady Michelle Obama. Nachdem das Buch Mitte November weltweit zeitgleich auf den Markt gekommen war, entwickelte es sich schnell zum umsatzstärksten Titel im Weihnachtsgeschäft – wobei sich auch die englischsprachigen Ausgaben hierzulande fünfstellig verkaufen.
- 19. Dezember: Der Dezember ist der umsatzstärkste Monat der Buchbranche, doch in diesem Jahr beginnt das Weihnachtsgeschäft nur verhalten. Gute Online-Umsätze, aber die Kundenfrequenz und Nachfrage schwächelt in vielen Ladengeschäften, bevor dann doch ein später Endspurt einsetzt. Sorgen bereitet dem Handel vor allem die das Weihnachtsgeschäft tragende Warengruppe Belletristik, die deutlich weniger verkauft als 2017.
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