Kurz vor Jahresende blickt buchreport aufs Branchenjahr 2017 zurück. Hier ein Überblick über die Ereignisse im Januar.
- 1. Januar: Der stationäre Sortimentsbuchhandel in Deutschland hat 2016 in seinem Kerngeschäft, dem Verkauf von Büchern und verwandten Medien, ein kleines Umsatzplus von 0,9% erwirtschaftet, lautet der Kassensturz Anfang Januar. 7 von 12 Monaten liegen über Vorjahr, darunter auch die umsatzstärksten Monate November und Dezember. Im letzten Monat des Jahres liegen die stationären Buchverkaufsstellen im Durchschnitt sogar um 1,4% über Vorjahr.
- 2. Januar: Zäsur in der Tolino-Allianz: Die Deutsche Telekom steigt als Technikpartner aus dem buchhändlerischen E-Reading-Projekt aus und verkauft die Technologie-Plattform an den international aktiven E-Book-Spezialisten Rakuten/Kobo, der damit jetzt auch in Deutschland eine Nummer ist. Das Kartellamt nickt, auch weil Tolino im E-Book-Geschäft weiterhin hinter Marktführer Amazon mit seinem Kindle rangiere.
- 11. Januar: Die Publikumsverlage eröffnen traditionell mit ihrer Tagung das Buchhandelsjahr. Sie treffen sich zum ersten Mal unter dem Label Interessengruppe Belletristik und Sachbuch im Münchner Literaturhaus, und haben im Sinne der Spartenoffenheit auch Händler und Dienstleister eingeladen. Der neue Sprecherkreis aus Felicitas von Lovenberg (Piper), Andreas Rötzer (Matthes & Seitz) und Annette Beetz (Random House) hat Referenten zu Digitalthemen eingeladen, weil es den Buchverlagen immer noch nicht gut genug gelinge, die gewachsene Medienkompetenz des Publikums ausreichend zu berücksichtigen.
- 16. Januar: Das nach dem Auszug von Thalia seit fünf Jahren leer stehende Baedeker-Haus in Essen bekommt mit der Mayerschen einen neuen Mieter, der sich mit diesem Umzug kleiner setzt. Zuvor war bekanntgeworden, dass die Mayersche auch drei von fünf Filialen der Buchhandlung Moewes übernimmt.
- 19. Januar: Die öffentliche Hand als Hauptfinanzier von Bildung und Forschung will den Wissenschaftsmarkt kräftig umkrempeln und dabei auch Geld sparen, mit entsprechenden Auswirkungen für die Geschäftsmodelle der Wissenschaftsverlage. Besonders im Mittelpunkt steht das Projekt „Deal“, das mit Nationallizenzen die Preise drücken will, und das Wissenschaftsurheberrecht, das Bibliotheken und Forschungseinrichtungen mehr Möglichkeiten gegen Pauschalvergütungen eröffnen soll.
- 25. Januar: Die drückende Marktmacht von Amazon hat die Europäische Kommission auf den Plan gerufen. Wettbewerbsbehindernde Vertragselemente wie die Exklusiv-Zusammenarbeit von Amazon-Tochter Audible und iTunes-Storebetreiber Apple bei Audio-Inhalten sowie die Meistbegünstigungsklausel im E-Book-Geschäft werden aufgehoben.
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