Kurz vor Jahresende blickt buchreport aufs Branchenjahr 2018 zurück. Hier ein Überblick über die Ereignisse im Juni.
- 1. Juni: Ein von vielen Feiertagen durchsetzter Mai hat dem Buchhandel erwartungsgemäß Umsatzeinbußen beschert: Gegenüber dem Vorjahr standen dem deutschen Buchmarkt 2 Verkaufstage weniger zur Verfügung mit dem Ergebnis, dass der Umsatz um 5,8% gesunken ist. Kumuliert liegt das Jahresminus nach 5 Monaten bei 1%.
- 11. Juni: Für viele Verlage ist die E-Book-Ausleihe der Bibliotheken ein heikles Thema. Nachdem sich 2016 die großen Publikumsverlagsgruppen mit der Divibib, der Digitaltochter des Bibliotheksdienstleisters EKZ, über Konditionen für die sogenannte Onleihe geeinigt haben, rumort es jetzt: Auf der Jahrestagung der IG Digital wird diskutiert, ob sich mit der E-Leihe die Wertschöpfungskette sinnvoll verlängern lässt oder ob dadurch der Verkaufsmarkt kannibalisiert wird.
- 12. Juni: Auf den Buchtagen in Berlin stellt Marktforscherin Jana Lippmann die Studie „Buchkäufer – quo vadis?“ vor: Es werden weniger Bücher gekauft und es sind mehr als 6 Mio Buchkäufer verloren gegangen. Börsenvereins-Vorsteher Heinrich Riethmüller beklagt in seiner Eröffnungsrede auf der Hauptversammlung die wachsende Unlust am Lesen. Die Veränderungen durch die digitalen Online-Medien sind das beherrschende Thema des Branchentreffs.
- 14. Juni: Der Kulturausschuss des Bundestages spricht sich einhellig für die Buchpreisbindung aus. Zugleich weisen alle Fraktionen das Sondergutachten der Monopolkommission zurück, das Ende Mai die Abschaffung der Buchpreisbindung empfohlen hatte und damit für Unruhe sorgt. Mit einem eigenen Gutachten will der Börsenverein den Wert der Buchpreisbindung für die Branche nachweisen.
- 19. Juni: In den Verbundgruppen, die ihren Mitgliedsbuchhandlungen Vorteile versprechen, herrscht Bewegung: Die LG Buch geht unter ihrem neuen geschäftsführenden Vorstand Peter Stephanus neue Dienstleistungen an und die eBuch meldet weiteres Wachstum. Weil der wirtschaftliche Druck steigt, können Verbünde mit weiterem Zulauf rechnen.
- 21. Juni: Nachdem die Verfassungsbeschwerde von C.H. Beck gegen das Vogel-Urteil abgelehnt wurde, hat die VG Wort Rechtssicherheit. Jetzt will die Verwertungsgesellschaft die Millionen-Rückstellungen auflösen, die sie mit Blick auf die unsichere Rechtslage gebildet hatte. Die Ausschüttung werde auf Basis des aktuellen Verteilungsplans erfolgen. Heißt: Verlage können beteiligt werden, wenn die Autoren dem zustimmen.
- 22. Juni: Mit der Tochter B.O.B Best of Books beackert die Mayersche im Nebenmarkt vor allem den großflächigen Lebensmittelhandel. Mit der Übernahme des Rackjobbers M-Futura vergrößert das Unternehmen, das auf über 100 Flächen auch in der Optik der Mutter in Supermärkten Flagge zeigt, seinen Radius weiter. Bei der Suche nach neuen Wachstumsfeldern hat B.O.B Best of Books mit Händlern des Spielwarenverbands idee+spiel auch den Spielwarenhandel im Blick.
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