Kurz vor Jahresende blickt buchreport aufs Branchenjahr 2018 zurück. Hier ein Überblick über die Ereignisse im September.
- 1. September: Start in die Hauptsaison: Der deutschsprachige Buchmarkt hat sich im August nach den schwachen Juli-Zahlen etwas stabilisiert. Anfang September weist der buchreport-Umsatztrend aber weiterhin kumuliert ein Minus aus. Wenige Verkaufstage und ein reges, wenn auch sehr kritisches Medienecho reichen, um „Feindliche Übernahme“ von Polit-Provokateur Thilo Sarrazin zum umsatzstärksten August-Titel zu machen.
- 13. September: Nachdem sich Anfang des Jahres rund 60 unabhängige Verleger mehr finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit durch den Staat gewünscht haben, wird erneut der Ruf nach Fördergeldern für Kleinverlage laut. Hintergrund ist das drohende Aus für zwei prominente Vertreter der Indie-Verlagsszene: Der für Klassiker-Ausgaben bekannte Stroemfeld Verlag ist insolvent und eine bislang ungelöste Nachfolgefrage bereitet dem Klöpfer & Meyer Sorgen.
- 16. September: Die Nachricht, dass Florian Illies 2019 neuer verlegerischer Geschäftsführer des Rowohlt Verlags werden wird, schlägt Wellen. Der Journalist und Bestsellerautor gilt durchaus als vorzeigbare Wahl, für Kritik und Erstaunen sorgt die Ablösung von Barbara Laugwitz, deren Leistung und Engagement vor allem von Autoren gewürdigt wird. Die Diskussion kreist auch darum, dass eine Frau recht ruppig abgelöst wird.
- 19. September:Thalia will Zeichen setzen und dem Buchmarkt mehr Aufmerksamkeit verschaffen. DIe Buchhandelskette will in den nächsten drei Jahren alle Filialen komplett umgestalten und mehr inhaltlichen Tiefgang erzeugen. Die Neuausrichtung soll Buchkäufer wieder an Thalia binden und die Buchhandlungen zu Orten der Begegnung umgestalten. Zusätzlich setzt der marktführende Filialist auch Guerilla-Marketing ein: Ein leistungsstarker Beamer wirft den Spruch „Apple aus, Birne an!“ an den Shop des Technologiekonzerns am Hamburger Jungfernstieg. Dass Thalia in seinem Anspruch und seinen Aktionen groß denkt, zeigt auch der neue Claim der Buchkette: „Welt, bleib wach.“
- 20. September: Wie geduldig sind die Aktionäre ruhig, lautet die spannende Frage nach der Hauptversammlung von Bastei Lübbe. Dort hatte Vorstandschef Carel Halff für die Fortführung seines strikten Sanierungskurses geworben und grünes Licht bekommen. Aber: Die Auf- und Abarbeitung der Vergangenheit ist längst nicht abgeschlossen. Auch ohne Aussicht auf Dividende erholt sich der Aktienkurs fürs erste.
- 27. September: Die Wundertüte Frankfurter Buchmesse muss sich Jahr für Jahr als Plattform bewähren. Dazu gehören auch Absagen von deutschen Verlagen, beim Heimspiel ihr Fähnchen zu schwingen, neue Publikumsattraktionen wie eine Cosplay Area und die Aussicht, wegen Veränderungen im Messegelände wieder umbauen zu müssen.
Hier geht es zu den bisherigen Beiträgen des Jahresrückblicks 2018.
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