Die Thieme Gruppe hat einen Transformationsvertrag mit ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften, dem Forschungszentrum Jülich und dreizehn weiteren Fachbibliotheken geschlossen. Damit wollen die Projektpartner nach eigener Angabe „zeigen, dass es auch jenseits von Großprojekten wie Deal möglich ist, zukunftsweisende Vereinbarungen für alle Beteiligten zu schließen.
Als Pilot wählten die Beteiligten die internationale Thieme-Fachzeitschrift „Hormone and Metabolic Research“, die sich mit einem forschungsintensiven Fachgebiet befasst. Details zur Vereinbarung:
- Im Rahmen des Pilotprojektes erhalten Autoren an teilnehmenden Institutionen zunächst die Möglichkeit, Originalarbeiten in der Fachzeitschrift „Hormone and Metabolic Research“ ohne Mehrkosten Open Access zu publizieren.
- ZB MED, das Forschungszentrum Jülich und die dreizehn weiteren Fachbibliotheken bezahlen für die Nutzung der Thieme Fachzeitschrift im neuen Geschäftsmodell eine Gebühr, die sich aus einer Lizenz für das Lesen und einer Publikationspauschale für die Open-Access-Veröffentlichung von Autoren an diesen Institutionen zusammensetzt. Die Anzahl der Veröffentlichungen ist hierbei nicht begrenzt.
- Die Lizenzgebühr, die die Bibliotheken bisher für die Nutzung der Zeitschrift an den Verlag entrichtet haben, wird im Rahmen des auf fünf Jahre angelegten Vertrags zunehmend in eine Veröffentlichungsgebühr umgewandelt.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Überregionale Lizenzierung“, in das potentiell auch weitere Titel eingebunden werden können.
Der aktuelle Vertrag der Thieme Gruppe mit den fünfzehn Mitgliedern des erweiterbaren Bibliothekskonsortiums regle die schrittweise Transformation eines bestehenden Subskriptionsmodells in eine Open-Access-Finanzierung, heißt es weiter in der Meldung. „Wir haben gemeinsam mit den Vertretern der Fachbibliotheken ein sehr faires und aus unserer Sicht richtungsweisendes Modell erarbeitet, das wir nun zusammen ausprobieren wollen“, erklärt Thieme-Verleger Albrecht Hauff. „Wir sehen durchaus die Möglichkeit, dieses Projekt auf nationaler und internationaler Ebene auszubauen.“
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